Kommt ein Football geflogen . . .

Neunkirchen · Es war ein Spiel der Überraschungen. Nicht nur der Ausgang, der den Canes kurz vor Schluss noch den Sieg brachte, sorgte für Stimmung. Der 111. Geburtstag der Borussia, ein Tandem-Sprung und dies und das gab's obendrauf.

 Dieses Mal hat es geklappt. Charlotte Kehl aus Völklingen löste ihren Gewinn ein: Einen Tandemsprung aus 1500 Meter Höhe. Foto: C. Jacobi

Dieses Mal hat es geklappt. Charlotte Kehl aus Völklingen löste ihren Gewinn ein: Einen Tandemsprung aus 1500 Meter Höhe. Foto: C. Jacobi

Foto: C. Jacobi

. Was lange währt . . . Beim vierten Heimspiel der Saarland Hurricanes war es endlich so weit: Der bereits seit dem ersten Spiel angekündigte Tandem-Sprung konnte durchgeführt werden. Man erinnert sich: Die Canes hatten aufgerufen, vorm ersten Heimspiel ein Foto mit Plakat zu mailen, um diesen Sprung zu gewinnen und das "Ei" auf diesem Weg ins Stadion zu bringen. Das bis dato wechselhafte Wetter hatte immer wieder einen neuen Terming gefordert. Gestern nun gab es kein Halten mehr. Während das Stadion sich mehr und mehr füllte, bis schließlich die 1000 erreicht war, startete Charlotte Kehl aus Völklingen in Düren mit den dortigen Fallschirmspringern. "Alles klar. Dieses Mal klappt es", konnte dann auch Präsident Tobias Bagusche der SZ eine Stunde vorm Kick-off vermelden. Eine besondere Attraktion, die denn auch wunderbar passte zum gesamten Rahmen. Denn rund ums Ellenfeld war so richtig was los: Tische, eine Bühne und vor allem jede Menge Busse kündeten davon, dass hier Großes ins Haus stand. 111 Jahre feierte die Borussia hier, mit großem Programm auf der Bühne und am Himmel. Eingebettet im Programm das Spiel der Canes gegen die Allgäu Comets. Und so mischten sich lederbehoste Allgäuer Fans unter einen ganzen Bus mit angereisten Essenern, die bereit waren, sich feiernd einzustimmen auf den Sonntagmorgen, als die Borussen das Traditionsspiel gegen Rotweiß Essen wiederholten. Die Fußballer selbst hingegen hatten am Samstag dann mal Spielfeld gegen Ränge getauscht und sahen sich die Canes an. Allerdings nicht durchgängig - möglicherweise, weil man solche Lautstärke dann doch eher nicht gewohnt ist. Denn wie gewohnt, ging die Geräuschkulisse entsprechend in die Höhe - wer da im extra ausgewiesenen "Extreme Noise"-Bereich saß, der musste wissen, auf was er sich einließ.

Her mit den Klatscharmen

Am besten mitgemischt. Damit das auch ohne mitgebrachte Tröte gelang, verkauften Alessia und Evelyn, zwei der süßen Nachwuchscheerleader Sparkling Flames, bereits am Eingang so genannte Klatscharme. Aufblasbar, wiederverwertbar und krachig. Die Allgäuer - aus Kempten übrigens noch am selben Tag angereist und auch wieder dorthin zurück (drei Stunden und 37 Minuten, so hat es Bagusche gegoogelt) hielten für ihre Defence (die Verteidiger) mit Trommel und - was sonst - Kuhglocken-Geläut dagegen. Ansonsten neu: Die Kleider der "großen" Cheerleaderinnen, der Hurriflames, der Krankenwagen musste kommen für einen verletzten Allgäuer - und gegen Ende der vierten Viertels mähte ein Comet die Schiedsrichterin um, die dann Knie kühlend aus dem Verkehr gezogen war und die Schiedsrichter-Zahl von auf sechs verminderte. "Das sind die Schiedsrichter auch nicht gewohnt", stellt Stadionsprecher Torsten Reif fest. Mit 31:24 für die Canes ging der Football-Krimi zu Ende.

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