Kommentar Geschichte darf Spaß machen

Ein Stadtarchiv? Klar, das gibt es. Aber wo genau? So in etwa verhält es sich mit dem Neunkircher Stadtarchiv, das auf Besucher zwar eingestellt ist, aber nur wenige kommen spontan auf die Idee, sich im Archiv mal umzuschauen, in der Geschichte der Stadt zu stöbern, alte Zeitschriften zu durchforsten, in Festschriften nach Familienangehörigen zu suchen.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Foto: SZ/Lorenz, Robby

Es ist ja auch nicht ganz so einfach. Zwar sind die Mitarbeiter immer bereit, bei der Recherche zu helfen, aber der Umstand, dass das Archiv nicht nur auf etliche Räume und Trakte verteilt ist, sondern sich ein Teil in der Grundschule Furpach befindet, erschwert die Arbeit. Dass das Stadtarchiv in der Festschrift zum 50-jährigen Bestehen der Stadt als „Anhängsel“ bezeichnet wird, spricht Bände, was die damalige Wertschätzung betrifft. Dabei ist der Blick in die Geschichte so wichtig. Er erklärt nicht nur vieles, sondern bewahrt bestenfalls auch vor Fehlern. Nicht umsonst wird ja oft davon gesprochen, dass wir aus der Geschichte lernen sollten. Mit dem Lernen ist es aber so eine Sache, vor allem, wenn die Geschichte angestaubt daher kommt und präsentiert wird. Dass Bürgermeisterin Hensler neben den historischen Vereinen auch Schulen einbinden möchte, in die Arbeit des Stadtarchivs, sorgt sicher für frische Ideen. Und die sorgen für Spaß an der Geschichte. Alt lernt von Jung, Jung lernt von Alt. Das bewahrt künftig vielleicht vor Fehlern, von denen es beim Blick in die Geschichte ja nun wirklich reichlich gibt.