Vor der Wahl an diesem Sonntag, 27. März, wo jede Wählerin, jeder Wähler mit seinem Wahlzettel in der Hand, eigenem Stift und Maske im Gesicht binnen weniger Minuten dieser Pflicht und Freude nachkommen kann, sieht das anders aus. Der Krieg in der Ukraine, der Umgang mit dem freien Wort in Russland zeigen überdeutlich, wie toll das Recht auf freie Wahlen bei aller berechtigter Kritik am politischen System westlicher Prägung ist. Der Blick gen Osten zeigt auch, wie notwendig es ist, Demokratie zu verteidigen. Gegenüber Gruppierungen, die das System von innen aushöhlen möchten, genauso wie gegenüber Aggression von außerhalb. Auch wenn das Saarland nicht der Nabel der Welt ist, im Wahllokal um die Ecke seinem politischen Willen Ausdruck zu verleihen, wäre ein guter Programmpunkt für den Sonntag. Zumal der Wahlabend Spannung verspricht. Lässt die SPD die CDU hinter sich, wie es in den jüngsten Umfragen hieß? Kannibalisieren sich die kleineren politischen Kräfte und es gibt wieder einen Drei-Parteien-Landtag wie in den 1980er Jahren? Linke, Grüne und FDP bangen, neue Kräfte wie bunt.saar hoffen. Während in der Ukraine Bomben fallen und Tausende Menschen sterben, weil sie frei und selbstbestimmt bleiben wollen, ist es bei uns mit einem Kreuzchen getan, die Demokratie am Leben zu halten.
Kolumne Unsere Woche Demokratie leben in Zeiten des Krieges
Es ist ein Evergreen. Am Wahlwochenende weist eine Kolumne darauf hin, wie wichtig das Wahlrecht ist. Zu sehr hoher Wahlbeteiligung führt dies nicht. Ein Problem mag sein, dass der Aufruf recht abstrakt daherkommt, eine akademische Note hat.
26.03.2022
, 12:00 Uhr