König setzt auf ein profitables Bündnis

Illingen. Jetzt macht auch die Gemeinde Illingen mit ihrem Gaswerk mit bei der Initiative Neustromland (die SZ berichtete). Am Freitag setzten Bürgermeister Armin König und Gaswerk-Leiter Josef Meiser im Rathaus ihren Namenszug unter eine Grundsatzvereinbarung

Illingen. Jetzt macht auch die Gemeinde Illingen mit ihrem Gaswerk mit bei der Initiative Neustromland (die SZ berichtete). Am Freitag setzten Bürgermeister Armin König und Gaswerk-Leiter Josef Meiser im Rathaus ihren Namenszug unter eine Grundsatzvereinbarung.Für die Enovos-Gruppe aus Saarbrücken (ehemals Saar Ferngas), die Akquisition der Projekte, Umsetzung und die technische Betriebsführung für Neustromland übernimmt, unterzeichneten Vorstandsmitglied Detlef Huth und Geschäftsführer Markus Bastian.

Um was es geht? Am 15. Oktober hatten sich 15 saarländische Stadtwerke und Energieversorger darauf geeinigt, eine gemeinsame Gesellschaft zu gründen. Neustromland soll dafür sorgen, dass auch kleinere Stadt- und Gemeindewerke Investitionen in Windräder, Photovoltaik-Anlagen oder Biomasse- und Biogas-Projekte stemmen können. Und Neustromland soll auch helfen, die Bürger an Projekten der Energiewende wie zum Beispiel Windparks oder Solaranlagen zu beteiligen.

"100 000 Euro als mögliches Startkapital wären sicher ein guter Anfang, das bei entsprechender Geschäftsentwicklung aufgestockbar ist", so Huth mit Blick auf den neuen Mitstreiter Illingen. Bei erneuerbaren Energieformen habe das Saarland nachweislich gegenüber dem Rest der Republik großen Nachholbedarf: "Da spielen wir in der 2. oder 3. Liga." Der Masterplan Energie von Umweltministerin Simone Peter sieht vor, den Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch im Saarland bis 2020 auf 20 Prozent zu steigern. Da wollen auch die Gesellschafter von Neustromland profitabel dabei sein.

"Durch die Kleinheit des Saarlandes und das Bündnis mit Neustromland haben wir große Chancen den Rückstand bei regenerativen Energien aufzuholen, das kann uns einen Kick geben", gibt sich Armin König optimistisch. Energiewende sei das Zukunftsthema und nach dem Reaktorunfall in Fukushima und dem für 2022 beschlossenen Atomausstieg habe sich das Klima für diese Energiewende positiv verändert: "Auch die kommunalen Versorger erleben eine Renaissance."

Die Bürger sollen am Klimawandel partizipieren. Gaswerk-Leiter Josef Meiser: "Illinger Bürger können sich beteiligen für Projekte in Illingen, aber auch über den gemeinsamen Topf von Neustromland für Projekte außerhalb."

Auch Detlef Huth sprach von "Goldgräberstimmung", wenn es um die Energiewende hin zu regenerativen Energiequellen gehe, warnte aber auch vor "Hype": "Wir müssen besonnen regagieren. Es sind langwierige und komplexe Prozesse abzustimmen und die Wirtschaftlichkeit der Projekte im Auge zu behalten: Wer was investiert, will irgendwann auch Rendite bekommen."

illingen.de

neustromland.de

"Das kann uns einen Kick geben."

Armin König

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