Diagnose Krebs „Es gibt so viele Menschen, die Stammzellenspender brauchen“ – Typisierungsaktion in Spiesen

Spiesen · Kneipp-Verein Spiesen und Stefan-Morsch-Stiftung sind auf der Suche nach Stammzellenspendern.

 Initiatorin Sandra Roncoroni und ihr fünfjähriger Sohn Jonas.

Initiatorin Sandra Roncoroni und ihr fünfjähriger Sohn Jonas.

Foto: Sandra Roncoroni/Daniela Quirin

 Zurzeit erlebt sie selbst im Bekanntenkreis, wie das ist, wenn da plötzlich die Diagnose „Krebs“ im Raum steht. „Wenn es jemanden trifft, den man kennt“, sagt Sandra Roncoroni, „dann ist man immer noch einmal ganz anders betroffen.“ Es geht ihr unüberhörbar nah. Aber Roncoroni leidet und hofft nicht nur still mit, sie ist aktiv geworden. Die 45-Jährige hat sich deshalb entschlossen, eine Typisierungs-Aktion in die Wege zu leiten. Gemeinsam mit ihrem Verein, dem Kneipp-Verein Spiesen, und der Stefan-Morsch-Stiftung ist dann innerhalb von zwei Wochen aus der Idee ein konkreter Termin geworden. Roncoroni sprach mit der Stiftung, mit dem Vereinsvorstand und den Übungsleitern im Kinderteam. „Das ging dann superschnell.“ Am Samstag, 12. Februar, von 10 bis 16 Uhr kann man sich am Pfarrheim Spiesen für die Stammzellen-Kartei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren lassen.

Auch den Letzten überzeugen

„Es gibt ja so viele Menschen, Kinder und auch Erwachsene, die unbedingt Stammzellenspender brauchen“, sagt Roncoroni. Sie weiß das von ihrer Cousine, die sich bereits seit vielen Jahren in der Stefan-Morsch-Stiftung engagiert und mit der sie sich aktuell öfter ausgetauscht hat. Auch auf der Internetseite der Stiftung hat sie sich ins Thema eingelesen und ist im Gespräch mit der SZ noch bewegt vom Dankesbrief einer Mutter, den sie dort gelesen hat. Wenn man selbst Mutter ist – sie selbst hat einen fünfjährigen Sohn –, dann könne man das gut nachempfinden. „Man muss einfach auch noch den letzten überzeugen, dass er sich typisieren lässt“, glaubt sie.

Angst ist unbegründet

Weil sie großes Verständnis dafür hat, dass so manch einer vielleicht auch Angst davor hat, was denn da nun passiert, hat sich Roncoroni schlau gemacht. „Da kursieren ja oft Gerüchte, dass das über eine Rückenmarkspende geht“, weiß sie. Aber sie weiß auch, dass das Unsinn ist: Zwei Varianten, so erfährt man auch auf der Seite der Stefan-Morsch-Stiftung, sind möglich. Einmal als Blutspende, Variante zwei holt Knochenmark aus dem Beckenknochen, unter Narkose. „Die stellt dann auch das größte Risiko dar“, heißt es. Ein paar kleinere Nachwirkungen sind möglich. „Aber was ist das schon im Vergleich zu dem Gedanken, dass man ein Leben retten kann“,  fragt sich Roncoroni.

Per Speichelprobe

Längst wird auch die Typisierung über eine Speichelprobe und nicht mehr über eine Blutprobe gemacht. Im Pfarrheim in Spiesen kann das jeder Registrierwillige mit einem Stäbchen auch selbst tun. Mitarbeiter der Stefan-Morsch-Stiftung sind allerdings vor Ort, auch, um alle offenen Fragen zu beantworten. Alle zwischen 16 und 40 Jahren können sich am 12. Februar im Pfarrheim in der Spieser Pastor-Kollmann-Straße 2 sowieso kostenlos registrieren lassen. Aber auch alle bis 55 Jahre sind zur Registrierung willkommen, die dafür anfallenden Kosten übernimmt der Kneipp-Verein aus der Spendengelder-Kasse.

Kaffee und Kuchen für alle

Und wer einfach nur so spenden  und dabei noch lecker Kuchen essen will, auch dem kann geholfen werden. Denn die Mitglieder des Kneipp-Vereins unterstützen nicht nur durch die 3G-Kontrolle, da wird noch eifrig gebacken, damit das Kuchenbüffet reich gedeckt ist. Gern kann man sich auch für den Kaffeeklatsch am Sonntag eindecken. Das Büffet ist vorm Pfarrheim aufgebaut. „Da freuen wir uns wirklich über jede Spende“, sagt Sandra Roncoroni. Das Geld werde der Verein dann selbst an die Stiftung spenden. Denn die kostet jede Neuregistrierung 40 Euro. Außerdem unterstützt die Stiftung auch Menschen, die durch die Krankheit in große Not geraten sind. Und zum Ende des Gesprächs gibt es dann noch ein großes Lob an die Vereinsmitglieder, die da sofort zur Hilfe bereit waren. „Wir gehen jetzt über unseren eigentlichen Ansatz, die individuelle ganzheitliche Gesundheit hinaus und suchen viele neue potenzielle Lebensretter für Menschen mit Leukämie.“

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