Kirche feiert 100. Geburtstag

Wiebelskirchen · „Die Kirche in Gegenwart und Zukunft“ lautete der Titel des Vortrags, den Pfarrer a. D. Peter Diederich zu Beginn der Feierlichkeiten hielt. Die Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit hatte zum Jubiläumsfest eingeladen.

Fast auf den Tag genau vor 100 Jahren, am 4. Juni 1916, wurde die Dreifaltigkeitskirche in Wiebelskirchen vom Trierer Weihbischof Antonius Mönch als Gotteshaus geweiht. Das Kirchweihjubiläum wurde am vergangenen Wochenende in der Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit mit einem bemerkenswerten Programm zwei Tage lang gebührend gefeiert. Zu Beginn der Festveranstaltung am Samstagabend in der Aula der Maximilian-Kolbe-Schule hatte Brunella Schiafone-Raffele von einem ganz besonderen Jubiläum gesprochen und an den Kirchbau vor über 100 Jahren erinnert. "Hierbei wurden etwa 600 000 Steine verbaut", erklärte die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, "und jeder Stein könnte eine Geschichte erzählen".

Im Mittelpunkt der Auftaktveranstaltung stand der Festvortrag von Pfarrer a.D. Peter Diederich über "die Kirche in Gegenwart und Zukunft". Nach einem kurzen Rückblick in die Kirchengeschichte des Ortes machte der frühere katholische Geistliche unverblümt deutlich, dass das heutige Erscheinungsbild der Kirche vielfach Enttäuschung und Spott auslöst, und forderte deshalb, sich auf das zu besinnen, was Kirche wirklich ist. Oftmals werde das kleine Leben in der Kirche in Form von Hilfsgruppen oder Laienarbeit übersehen, kritisierte Diederich und ergänzte: "Viele kleine Gesten verleihen der Kirche ein freundliches Gesicht. Wenn wir offen sind für viele kleine Dinge, ist das eine große Chance für die Kirche. Dann brauchen wir vor der Zukunft der Kirche keine Angst zu haben", versicherte der Theologe. Dann erlebten die Gäste aktive Ökumene, als evangelische und katholische Christen gemeinsam ein Theaterstück über "die Kirchengemeinden in Wiebelskirchen im Wandel der Zeit" aufführten. Dieses hatte schon bei der Nacht der Kirchen eine erfolgreiche Premiere gefeiert.

Um das Erscheinungsbild der Kirche ging es auch bei einem Kirchenkabarett-Solo von Heri Lehnert aus Waldesch bei Koblenz zum Thema "Die Kirche hinkt, aber was hinkt, geht noch", mit dem der Festabend abgerundet wurde. Ein besonderes Geschenk zum Kirchweihjubiläum hatte sich der Wiebelskircher Kunstmaler Helmut Weigerding ausgedacht. Er hat eine Aquarellzeichnung der Kirche angefertigt und das Gemälde beim Festabend zum Verkauf angeboten. Den Kaufpreis von 300 Euro stellte er der Pfarrei als Geschenk zur Verfügung. Die Jubiläumsfeier wurde am Sonntag mit einem Festhochamt in der Dreifaltigkeitskirche fortgesetzt, das von Domprobst Werner Rössel aus Trier zelebriert und von allen drei Chören der Pfarrei mitgestaltet wurde.

Nach der Matinee mit dem MV Harmonie, einem Mittagessen, Kinderbelustigung und einer Vorführung des katholischen Kindergartens ging das Kirchweihjubiläum am Sonntagmittag mit einem geistlichen Konzert in der Kirche zu Ende. Das Abschlusskonzert "Künstler aus Wiebelskirchen spielen für Wiebelskirchen " wurde gestaltet von Bruno Fischer und Christoph Schach (Orgel), Isabelle Fischer (Harfe), Elias Gießelmann (Oboe), Emanuel Drobczyk (Fagott), Katharina Spang (Querflöte) und Susanne Gillenberg (Gesang).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort