Kinder malen Banner für Brasilien
Illingen. "Kinder haften für ihre Eltern" und "Genug geredet - ökologische Kinderrechte achten", dieser in der Art eines gelben Ortsschildes gestaltete Hinweis prangt oben in der linken Ecke der sogenannten Banner
Illingen. "Kinder haften für ihre Eltern" und "Genug geredet - ökologische Kinderrechte achten", dieser in der Art eines gelben Ortsschildes gestaltete Hinweis prangt oben in der linken Ecke der sogenannten Banner. Die großformatigen Tücher mit Ösen zum Aufhängen hat "terre des hommes" Deutschland der Illinger Malschule von Marlies Jung-Dörr zur Verfügung gestellt. Bemalt mit thematisch passenden Motiven sollen sie beim Gipfel der Vereinten Nationen (United Nations, UN) für nachhaltige Entwicklung im Juni in Rio de Janeiro eingesetzt werden, um gegen weitere Umweltzerstörung und Umweltverbrauch zu protestieren. In Rio sollen es 2000 Banner von "terre des hommes" werden, so viele wurden von der Zentrale der Hilfsorganisation in Osnabrück bundesweit ausgegeben.Über die schon seit vielen Jahren bestehende Verbindung zu Sigrid Schmitt, einer Repräsentantin der "terre des hommes"-Arbeitsgemeinschaft Illtal, kam die Banner-Idee zu Marliese Jung-Dörr. "Ich bin in jede Mal-Gruppe gegangen und habe die Kinder und Jugendlichen über die Arbeit meiner Organisation und über nachhaltige Kinderrechte informiert", freut sich Sigrid Schmitt beim SZ-Redaktionsbesuch über das große Interesse der jungen Leute. Fast alle der Jung-Schüler haben die Idee zur Banner-Gestaltung begeistert aufgenommen und sich akribisch in die Umwelt-Themen eingearbeitet. Nachdem Verständnis dafür geweckt worden war, was "ökologische Kinderrechte" bedeuten ("Recht eines jeden Kindes auf dieser Welt, in einer intakten Umwelt aufzuwachsen, ein gesundes Leben zu führen und positive Zukunftsperspektiven zu entwickeln") war es der Part der Künstlerin Marlies Jung-Dörr, Anregungen zur Banner-Gestaltung zu geben.
"Als Vorlagen dienten Umwelt-Publikationen wie 'Geo'", so Jung-Dörr. Über Fotografien dieser Motive und deren Bearbeitung am Rechner entstand ein Kaleidoskop der Ansichten zur Beziehung Mensch-Umwelt. Und damit die Bilder aus dem Illinger Atelier an einem besonderen Merkmal zu erkennen sind, findet sich auf jedem der 72 farbenprächtigen Banner die gemalte Hand (schützend um den Globus gelegt) seines Produzenten.
Schmitt und Jung-Dörr zeigen sich begeistert von der Schaffensfreude der Mal-Schüler, die mit ihrem Engagement auch viele Eltern für die Ziele von "terre des hommes" interessiert haben. "Ich war hin und weg über die Resonanz auf die Aktion", sagt Jung-Dörr, die schon seit vielen Jahren in Illingen - vorher in Merchweiler - die Kreativität junger Leute befeuert. Ende April werden gestalteten Banner in die "terre des hommes"-Zentrale nach Osnabrück gebracht, von dort gehen sie auf eine Reise ohne Wiederkehr nach Brasilien. Wie genau so dort von den "terre des hommes"-Aktivisten gezeigt werden, steht noch nicht fest. Sigrid Schmitt ist aber sicher, dass sie auf jeden Fall Eindruck machen werden.
tdh.de
"Ich war hin und weg über die Resonanz auf die Aktion"
Marlies Jung-Dörr
Auf einen Blick
Die 72 Banner aus der Malschule Jung-Dörr werden mit Unterstützung der Gemeinde ab 15. März über der Hauptstraße für zwei Wochen zu sehen sein. Um 17 Uhr findet die Eröffnung statt. Im Anschluss wird im Union-Kino der Film von Al Gore "Eine unbequeme Wahrheit" gezeigt.
Die "terre des hommes"-AG Illtal ist die einzige Gruppe im Saarland. In ihr arbeiten rund zehn Umweltschützer zusammen. Bei einem Bücherbasar am Sonntag, 18. März, 14 bis 18 Uhr, in der Wustweiler Seelbachhalle stellt sich die AG vor und sammelt Mittel für die Unterstützung der Projekte. sl