Keine Chance gegen die Macht der Lachkraft

Neunkirchen · „Heinzigartig“ ist Heinz Gröning ja immer. So auch diesmal mit seinem aktuellen Programm „Wie die Liebe“. Klar einer der Höhepunkte war seine musikalische Rap-Einlage als MC Schiller.

Am Mittwochabend blieb in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen kein Auge trocken. Dort gab nämlich der Komiker Heinz Gröning, auch bekannt als "Der unglaubliche Heinz", sein Programm "Heinzigartig - Wie die Liebe " zum Besten. Gröning hatte für die rund 70 Zuschauer eine Mischung aus Anekdoten seines Alltagslebens sowie musikalischen Comedy-Stücke mitgebracht.

Gleich zu Beginn wurde bereits die selbstironische Art des 50-Jährigen deutlich: Beim Intro tanzte er betörend und räkelnd auf der Bühne und kommentierte dies mit den Worten: "Mein Anblick ist großes Hollywood-Kino - nicht wie Brokeback Mountain, sondern eher so Conan, der Barbar." Überhaupt zog sich dieses ironisch gemeinte erotische Tanzen durch den Abend, sogar das Umschnallen seiner Akustik-Gitarre wurde auf diese Art und Weise zelebriert.

Gröning interagierte im Laufe des Abends immer wieder mit seinem Publikum. Der studierte Mediziner animierte beispielsweise mit einer seiner ersten Nummern die Zuschauer zum Bewegen und Klatschen, was sie "optimal auf den Abend vorbereiten sollte". Das Publikum leitete dem "medizinischen Fachpersonal", wie sich Gröning selbst bezeichnete, Folge und wärmte sich so für die rund zwei Stunden Comedy optimal auf. Auch von Zwischenrufen ließ sich Gröning nicht aus dem Konzept bringen und baute diese in sein Programm ein - jahrelange Bühnenerfahrung wurde da erkennbar.

Einer der Höhepunkte des Abends kam kurz vor Ende des ersten Teils. "Wer meine Programme verfolgt hat, der kennt meine Liebe zur Poesie und zur deutschen Sprache. Ich habe schon seit Jahren das Gefühl, es steckt noch jemand anderes in mir drin", meinte Gröning - und verwandelte sich in MC Schiller, eine Mischung aus Rapper und dem berühmten Dichter Friedrich Schiller . Hier wurden Grönings starke lyrische sowie musikalische Fähigkeiten deutlich.

Im folgenden, selbst gedichteten Text ging es darum, warum er (Schiller) der größte Dichter aller Zeiten sei und selbst Johann Wolfgang von Goethe einpacken könne. Gröning rappte auf unnachahmliche Weise, wechselte stellenweise den Rhythmus und das Tempo seines Sprechgesangs und muss sich damit auch vor einigen Profi-Rappern nicht verstecken.

Bei der Zugabe hatte Gröning noch eine echte Weltpremiere parat. Das Lied "Die Macht der Lachkraft", das sich mit seinen Anfängen, aber auch seinem jetzigen Leben als Komiker beschäftigte, spielte er zum allerersten Mal auf einer Bühne - das Neunkircher Publikum bedachte es mit begeistertem Beifall.

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