Junge Musiker in Bestform

Eppelborn. "Unglaubliche Momente der Musik", die versprach Stephan Zimmermann, künstlerischer Leiter des Landes-Jugend-Symphonie-Orchesters, kurz LJO, am Freitagabend im Big Eppel, dem Kulturtempel der Gemeinde Eppelborn. Dirigent Johannes Klumpp löste mit dem jungen Orchester das Versprechen vor dem musikkundigen Publikum ein

Eppelborn. "Unglaubliche Momente der Musik", die versprach Stephan Zimmermann, künstlerischer Leiter des Landes-Jugend-Symphonie-Orchesters, kurz LJO, am Freitagabend im Big Eppel, dem Kulturtempel der Gemeinde Eppelborn. Dirigent Johannes Klumpp löste mit dem jungen Orchester das Versprechen vor dem musikkundigen Publikum ein. Sehr intensiv haben die jungen Musiker geübt, acht Stunden Unterricht am Tag waren in den Osterferien täglich angesagt. Doch die konnten nur den Feinschliff geben für die jungen Talente, die größtenteils bereits ausgezeichnete Preisträger sind und neben Talent auch viel Fleiß in ihre Musik stecken. "Und die mit sehr viel Leidenschaft dabei sind", wie Dirigent Klumpp betonte.

Mit einem sehr kontrastreichen Programm ist das Orchester in seine Konzertphase eingetreten, feierte seine Premiere in Eppelborn vor leider nicht ausverkauftem Haus.

Musikalisch eröffnet wurde der Abend durch ein Stück des englischen Komponisten Benjamin Britten. Er hat mitten in den Kriegsjahren 1940 seine Eindrücke in der "Sinfonia da Requiem" festgehalten. Die Geschichte von Zerstörung, vom Sterben, aber auch von der Hoffnung, erzählte das Orchester mit großer Leidenschaft.

Ganz im Gegensatz dazu entführte das "Konzert für Klarinette in A-Dur" von Wolfgang Amadeus Mozart in die Zeit des Barock. Dem Flirt der Klarinette, die mal eher ruhig, mal überschäumend daherkommt, wurde von Georg Paltz, dem 25 Jahre alten Solisten der Arbeitsphase Leben eingehaucht. Als ehemaliges Mitglied des LJO ist er inzwischen der Musik beruflich verbunden, befindet sich im Studium an der Musikhochschule in Stuttgart. Für ihn gab es tosenden Applaus, den er gerne an das Orchester weitergab und als kleines Dankeschön für seine Kollegen an der Klarinette arrangierte er eine kleine Zugabe vor der Pause.

Mit einem sehr durchstrukturierten Orgelstück, der Fuge in g-Moll von Johann Sebastian Bach, die Leopold Stokowski für Orchester arrangierte, wurden die Zuhörer im zweiten Teil empfangen. Den Höhepunkt, aber auch die größte Herausforderung hatte sich das Orchester für das Finale aufgespart. Arthur Honegger, französischer Komponist des 20. Jahrhunderts, hat in seiner Sinfonie Nr. 3 "Liturgique" seine Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg verarbeitet.

Ähnlich wie bei Britten wird vom Schrecken erzählt und der Hoffnung auf Frieden. Das Werk schließt mit der Bitte um Frieden und der Erinnerung an die vielen Toten, und so stand von vornerein fest, dass es keine Zugabe bei diesem außergewöhnlichen Konzert geben würde - langanhaltenden Beifall von den begeisterten Konzertbesuchern jedoch umso mehr.

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