Offener Treff in Neunkirchen Das Jugendcafé macht 25 Jahre voll

Neunkirchen · Und noch ein Grund zu feiern: Die Finanzierung des offenen Treffs in der Neunkircher Königstraße ist für weitere fünf Jahre gesichert.

 Die Graffiti-Wand im Jugendcafé Neunkirchen. Der offene Treff feiert an diesem Freitag mit Gästen seinen 25. Geburtstag.

Die Graffiti-Wand im Jugendcafé Neunkirchen. Der offene Treff feiert an diesem Freitag mit Gästen seinen 25. Geburtstag.

Foto: Alt/Jugendcafe/Alt/Jgendcafe

An diesem Freitag, 3. Mai, feiert das Jugendcafé Neunkirchen seinen 25. Geburtstag. Ab 14 Uhr sind auch Gäste in die König­straße eingeladen, die den offenen Jugendtreff fördern und mit ihm zusammenarbeiten. „Unsere Jugendlichen übernehmen das Grillen und die Bewirtung. Wir wollen uns gut unterhalten und Spaß haben“, sagt Sabrina Alt im Gespräch mit unserer Zeitung. Alt (32, Diplom-Sozialpädagogin, Diplom-Sozialarbeiterin) leitet die Einrichtung seit 2011. Stefanie Graf (31, Diplom-Erziehungswissenschaftlerin, Diplom-Sozialarbeiterin) ist seit 2014 als Pädagogische Mitarbeiterin an ihrer Seite. Und noch einen Grund zu feiern gibt es: Die Finanzierung der Einrichtung ist für weitere fünf Jahre gesichert (wir berichteten, siehe „Info“).

Manche Dinge bleiben auch über die Zeitspanne eines Vierteljahrhunderts. „Ein Café der anderen Art“ titelte die SZ bei einer ersten Bewertung des 1994 eröffneten Jugendcafés. Der Ruf damals war nicht gut: „nur Ausländer, andauernd Schlägereien“. Unsere Berichterstatterin kam damals aber zu dem Schluss: „Eine große Zahl der Besucher des Jugendcafés sind ausländische Jugendliche, man findet hier auch mehr Jungen als Mädchen. Dieser Teil des Rufes entspricht also der Wahrheit. Allerdings hat es seit Bestehen des Cafés weniger Krawalle und Konflikte gegeben als zu früheren ‚Kneipenzeiten’.“ Sabrina Alt haben wir diesen alten SZ-Artikel zu lesen gegeben. „Dieser Ruf haftet uns immer noch an“, glaubt Alt. Aber der lasse sich nicht bestätigen: „Ich weiß nicht, wann wir die letzte Schlägerei hier hatten. Wir haben hier ein recht harmonisches Miteinander trotz der vielen Nationalitäten.“

 Aktuell kommen täglich an die 50 Kinder und Jugendliche ins Café. Das sei viel und „eine Bestätigung unserer Arbeit“, sagt Alt. Waren es früher an ausländischen Nationalitäten vor allem Türken, Kurden und Albaner, so bilden heute das Gros Bulgaren und Syrer. Immer noch zudem Albaner, aber weniger. Wie früher sind auch immer noch mehr Jungen als Mädchen am Start, „aber das ist typisch für freie Jugendarbeit“. Allerdings: Ein paar Mädels mehr seien es schon geworden. Es waren vielleicht zwei oder drei, erinnert sich Alt an ihre Anfänge, jetzt finden sich unter den 50 schon mal zehn ein. Für Mädchen wird es im September wieder das etablierte „Mädchenfest“ geben.

 Die beiden Leiterinnen Sabrina Alt (l.) und Stefanie Graf.

Die beiden Leiterinnen Sabrina Alt (l.) und Stefanie Graf.

Foto: Foto: Alt/Jugendcafe.

Das inhaltliche Angebot des Jugendtreffs ist weitgehend konstant geblieben: „Wir versuchen alle Problemlagen der Jugendlichen aufzufangen.“ So gibt es Hilfe bei Bewerbungen. Sie spielen Turniere Tischkicker oder Billard. Sie machen Angebote für die Ferien, organisieren Freizeiten. Hier sei jeder willkommen: Gleichaltrige treffen, jemanden zum Reden haben, Musik hören. „Wir bemühen uns auch um Aktivitäten außerhalb unseres Standortes“, sagt Alt. Zum Beispiel Teilnahme an den Summergames auf dem Stummplatz (dieses Jahr wieder am 14. Juni) oder an den City-Spieltagen auf dem Lübbener Platz. „Vieles in Kooperation innerhalb unseres Netzwerkes.“

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