Jazz in all seinen Facetten

Neunkirchen · Jazzklassiker und eigene Kompositionen ergänzen sich im Repertoire des Martin-Auer-Quintetts. Eine Kostprobe ihres breiten musikalischen Spektrums haben die Musiker nun in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen gegeben.

 Martin Auer ist bereits seit 21 Jahren mit seinem Quintett unterwegs. Foto: kulturgesellschaft

Martin Auer ist bereits seit 21 Jahren mit seinem Quintett unterwegs. Foto: kulturgesellschaft

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Vor nunmehr 21 Jahren gründete der Trompeter Martin Auer gemeinsam mit Pianist Jan Eschke, Bassist Florian Trübsbach, Schlagzeuger Bastian Jütte und Saxofonist Andreas Kurz das nach ihm benannte Quintett. Damals war Auer gerade einmal 19 Jahre alt und stand am Beginn einer äußerst vielversprechenden Musikkarriere. Diese führte über Studiengänge in Mannheim und Berlin zu Lehraufträgen in vielen Teilen Deutschlands und zum Engagement bei mehreren Jazzensembles. Trotz all dieser Projekte blieb das Martin-Auer-Quintett stets erhalten. Im Laufe der Jahre vervollständigten unzählige Eigenkompositionen und Arrangements von Jazzklassikern das opulente Repertoire, das die Band nun in der Stummschen Reithalle vorstellte.

Das letzte Mal waren die fünf Musiker 2007 in Neunkirchen . Und sie "kommen gerne hierher", wie Martin Auer eingangs ausdrücklich betonte. Was zunächst wie die übliche "Wilkommensfloskel" klang, wurde durch die prächtige Stimmung in der Halle absolut bestätigt. Die glänzend aufgelegten Musiker schafften es, mit minutenlangen Soli für Zwischenapplaus zu sorgen und die Zuhörer für sich einzunehmen.

"Die Homogenität der Band und die Soli der beiden Bläser waren toll", urteilte Wolfgang Schneider aus Landsweiler-Reden. Insbesondere gefiel ihm "das Zusammenspiel, bei dem sehr frei experimentiert wurde". Auf dem Programm stand Freejazz mit hohem Interpretationsspielraum, der von fetzigen Rhythmen wie "So what" bis hin zu bluesigen Titeln wie "Motion" reichte. Der Fokus des Konzerts lag dabei nicht unbedingt auf der aktuellen Platte "Our kind of . . .", sondern zeigte die gesamte Bandgeschichte, die Entwicklung und den Facettenreichtum der Jazzmusik.

Für die Arrangements der sechs bislang erschienenen Alben zeichneten sich neben Auer auch die anderen Bandmitglieder aus, wovon einige auch den Weg in die Reithalle fanden: "Caught into something turning" stammte beispielsweise von Trübsbach, "Dream Dreamer" von Kurz. Das Glanzlicht war schließlich "Kind of Blues", im Original von Miles Davis . Der Song wurde 2011 vom Martin-Auer-Quintetts in einer eigenen Version aufgenommen und nun in einer neu gestalteten Fassung präsentiert.

"Wir haben großen Spaß daran. Es ist faszinierend, wie die Musiker mitgehen. Was mir gefällt, ist das Frische, das bei dieser Art von Musik gut rüberkommt. Bei den Soli können sich die Künstler entfalten, wodurch das Ganze sehr emotional wird", befand Gabriele Kloss aus Mandelbachtal.

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