Interesse am Radfahren wächst weiter

Wellesweiler · 17 Radsportfans hatten sich zu einem ersten Treffen im katholischen Pfarrzentrum Wellesweiler eingefunden, darunter auch Bürgermeister Jörg Aumann. Thema war auch der Zustand der Radwege in Neunkirchen.

. Um rund 20 ist die Zahl der Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) im vergangenen Jahr in Neunkirchen und Umgebung gestiegen. Bei jetzt 70 bis 80 Mitgliedern sei die prozentuale Steigerung beachtlich, so Thomas Fläschner vom Landesvorstand. Das hat den Verein veranlasst, sich im Raum Neunkirchen zu organisieren: Eine Ortsgruppe will man gründen und ein Arbeitsprogramm aufstellen, um sich für die Belange der Radfahrer einzusetzen.

Um erste Gespräche aufzunehmen, hatte der ADFC für Mittwoch ins Katholische Pfarrzentrum Wellesweiler eingeladen, wo sich 17 Alltags-, Freizeit- und Sportradler aller Altersklassen, darunter auch Nichtmitglieder, einfanden. "Das zeigt, dass Bedarf da ist", so Fläschner. Unter den Besuchern war auch Bürgermeister Jörg Aumann , unter anderem Mitglied beim Radsportclub Mistral Neunkirchen und Präsident des Saarländischen Radfahrerbundes. "Wir arbeiten ja zusammen", erklärte er. Die Veranstaltung organisiert hatte das Neunkircher ADFC-Mitglied Axel Birtel, die Moderation übernahm Fläschner.

In einer lebhaften Diskussion wurden einige Punkte immer wieder angesprochen: Die Neunkircher Radwege seien unzureichend und endeten außerdem oft ganz abrupt, so dass man an gefährlichen Stellen die Straße überqueren müsse. "Das ist vor allem problematisch, wenn man als Familie mit Kindern unterwegs ist", sagte ein Besucher. Gefahren ergäben sich außerdem häufig an Einmündungssituationen, unter anderem durch verblasste Farbmarkierungen. Auch zugeparkte Radwege und hohe Bordsteinkanten machen den Radfahrern zu schaffen. Einer der Besucher merkte außerdem an, dass Mountainbikes, die zunehmend als Alltagsrad genutzt würden, nicht in die Radständer passten. Fläschner notierte alle angesprochenen Punkte, um daraus das Arbeitsprogramm für die noch zu gründende Ortsgruppe zu erstellen. Auf eine erste gemeinsame Aktion konnte man sich bereits einigen: Im Frühjahr wollen die Radfahrer zusammen mit Vertretern aus Politik und Verwaltung die Stadt und die nähere Umgebung befahren, um diese so exemplarisch auf die Probleme aufmerksam zu machen.

Damit die Radfahrer im öffentlichen Bewusstsein besser wahrgenommen würden, erklärte Aumann, müsse auch ihre Zahl steigen. "Da muss Druck her, die Lobby der Radfahrer ist zu klein." Die Stadt versuche, die Anbindungen zur Innenstadt attraktiver zu machen, auch bei der Planung der neuen Bliesterrassen sei das berücksichtigt worden. Fläschner erhofft sich vor allem durch die E-Bikes Verstärkung. Er lobte Aumanns Engagement und zeigte sich mit dem Ergebnis des ersten Treffens der Neunkircher Radfahrer äußerst zufrieden: "Wir hatten eine sehr konstruktive Diskussion."

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