Im Zeichen des Kürbisses

Wiebelskirchen. Würzige Suppe und kross gebratene Puffer - das waren die Kürbisköstlichkeiten, die es beim Helferfest von Jacqueline Steffen und Jan Molter zu kosten gab. Zu feiern hatte das junge Paar nämlich einiges, ist doch die 30-jährige Wiebelskircherin frischgebackene Deutsche Meisterin im Motor-Kürbisbootsrennen (siehe Info)

Wiebelskirchen. Würzige Suppe und kross gebratene Puffer - das waren die Kürbisköstlichkeiten, die es beim Helferfest von Jacqueline Steffen und Jan Molter zu kosten gab. Zu feiern hatte das junge Paar nämlich einiges, ist doch die 30-jährige Wiebelskircherin frischgebackene Deutsche Meisterin im Motor-Kürbisbootsrennen (siehe Info). Ausgetragen wurde diese ungewöhnliche Disziplin im Holiday-Park in Haßloch, und Jan Molter berichtete beim Besuch in der SZ-Redaktion, wie es zu der Teilnahme der Wiebelskircher kam. Eigentlich fing alles mit einem Fernsehbericht über das Züchten von Riesenkürbissen in den USA an, den Jan Molter Ende 2007 zufällig im Fernsehen verfolgte. "In Amerika ist dieses Hobby ja recht populär", berichtet Jan Molter, der im vergangenen Jahr auf rund 150 Quadratmetern des großen Gartens erstmals Riesenkürbisse anpflanzte. In dieser Saison ging der Hobbygärtner schon etwas "professioneller" vor, schaffte sich beispielsweise ein Schwimmbecken für rund 100 Euro an, um den großen Bedarf an Regenwasser - 10 bis 12 000 Liter - sammeln zu könne. Wenn es nicht regnet, müssen die Kürbispflanzen im Sommer jeden Tag gegossen werden, das sind dann bis zu 300 Liter Wasser an heißen Tagen. Eine gute Düngung ist ebenfalls Voraussetzung dafür, dass die Kürbisse prächtig gedeihen. "Das ist hier in der Gegend gar nicht so einfach, an guten Mist heranzukommen", berichtet Molter.Die gute Pflege brachte schließlich stattliche Exemplare des "Atlantic Giant", einer Extrazüchtung aus den USA, hervor. Der größte Kürbis brachte 320 Kilogramm auf die Waage, mit diesem wollten Jan und Jacqueline Ende September an einem Kürbiswiegen im Holiday-Park teilnehmen. Mit einem Traktor wurde der Kürbis auf einen Anhänger gehievt, dann ging es los in Richtung Haßloch. Dort schafften die Wiebelskircher einen guten vierten Platz und erfuhren, dass zwei Wochen später ein Rennen mit ausgehöhlten Riesenkürbissen stattfinden sollte. Eigentlich wollte Jan mitfahren, doch da seine Lebensgefährtin leichter ist, wagte sie sich mit dem ungewöhnlichen "Boot" ins Wasser. Dass sie dann tatsächlich Erste wurde, überraschte niemanden mehr als Jacqueline selbst. Natürlich war die Freude riesengroß, und bei erwähntem Helferfest wurde der Sieg würdig gefeiert.Jan hat jetzt der Ehrgeiz gepackt. Er hat in den vergangenen Tagen 300 Quadratmeter Garten umgegraben und bereit gemacht für die kommende Kürbis-Generation. Wenn es gut läuft, möchten Jan, Jacqueline und ihre Brüder im nächsten Jahr ein "Team Saarland" beim Kürbisbootrennen melden. Fehlt nur noch ein Hauptsponsor für den Kuhmist!

HintergrundDie 1. Deutsche Meisterschaft im Motor-Kürbisbootsrennen im Holiday-Park brachte eine Siegerin aus Neunkirchen-Wiebelskirchen hervor. Mit tatkräftiger Unterstützung ihres Freundes Jan Molter schaffte es Jacqueline Steffen, in einem selbst gezüchteten Riesenkürbis, der in Haßloch ausgehöhlt und von einem Außenbordmotor angetrieben wurde, als Erste durchs Ziel zu kommen. Die erste Deutsche Meisterin konnte sich über ein Preisgeld von 1250 Euro freuen. Auf Grund des "großen Zuschauerinteresses" im Holiday-Park planen die Veranstalter, nächstes Jahr auch die Europäischen und Internationalen Meisterschaften im Motor-Kürbisbootrennen vor Ort auszutragen. Rennteams können sich in Kürze auf www.holidaypark.de informieren und anmelden. hek

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