IG Bau: Mehr Geld und neue Rentenregelung für Dachdecker

Kreis Neunkirchen · Die Löhne auf den Dächern klettern nach oben: Seit Oktober bekommen die über 280 Dachdecker im Kreis Neunkirchen 1,9 Prozent mehr Lohn - ein Plus von rund 54 Euro pro Monat. Zusätzlich erhalten sie in diesem Monat eine Einmalzahlung von 50 Euro.

Darauf hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) hingewiesen. Auch die Ausbildung zum Dachdecker wird attraktiver: Im ersten Ausbildungsjahr steigt die Vergütung von 515 auf 600 Euro. Im dritten Jahr gehen Dachdecker-Azubis am Monatsende mit 1000 Euro nach Hause.

Der Bezirksvorsitzende der IG Bau Saar-Trier, Heiner Weber: "Dachdecker ist ein Beruf mit Perspektive und Chancen. Die Arbeit auf dem Dach ist längst mehr als das Eindecken von Neubauten und die Reparatur von Sturmschäden. Es gibt ein immer breiteres Spektrum - von der Montage von Solaranlagen über das Isolieren von Dachböden bis zum nachträglichen Einbau von Dachfenstern, wenn Dachgeschosse ausgebaut werden."

Auch für ältere Dachdecker hat die IG Bau bei den Tarifverhandlungen Vorteile erreicht. So soll es künftig einen flexibleren Übergang in die Rente geben. "Kaum ein Dachdecker schafft es, mit 65 Jahren noch auf dem Dach zu arbeiten. Für alle, die aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten müssen, soll es einen gleitenden Übergang in die Rente geben", so Weber. Ältere Beschäftigte müssten dann nicht mehr voll arbeiten. Aufgefangen würde dies durch einen "Innovationsfonds", auf den sich IG Bau und Arbeitgeber verständigten. "Wir betreten damit ,rentenpolitisches Neuland'. Dazu müssen wir jetzt die Politik ins Boot holen. Gelingt das, dann ist damit ein Renten-Pioniermodell geschaffen", so Heiner Weber. Dies könnte dann auch für andere Branchen mit Berufen, in denen körperlich hart gearbeitet wird, Vorbild sein.

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