Idole werden auf Bücherseiten lebendig

Neunkirchen. Viele Tausend Bücher stapeln sich in den verschiedenen Bibliotheken des Landes und darunter verbirgt sich auch der ein oder andere literarische Schatz. Aus diesem Grund stand die Aktionswoche "Treffpunkt Bibliothek" in diesem Jahr unter dem Motto "Schätze"

 Kinder und Jugendliche fürs Lesen zu begeistern, das liegt den Initiatoren von "Treffpunkt Bibliothek" am Herzen. Foto:dpa/Jens Büttner

Kinder und Jugendliche fürs Lesen zu begeistern, das liegt den Initiatoren von "Treffpunkt Bibliothek" am Herzen. Foto:dpa/Jens Büttner

Neunkirchen. Viele Tausend Bücher stapeln sich in den verschiedenen Bibliotheken des Landes und darunter verbirgt sich auch der ein oder andere literarische Schatz. Aus diesem Grund stand die Aktionswoche "Treffpunkt Bibliothek" in diesem Jahr unter dem Motto "Schätze". Die landesweite Abschlussveranstaltung wird heute Abend, 19 Uhr, in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen gefeiert. Dazu sind auch die Gewinner des Literatur-Preisrätsels eingeladen. Getrennt nach zwei Altersstufen (vier bis acht Jahre und neun bis zwölf Jahre) hatte sich der Neunkircher Heinz Günnewig, Professor an der Universität in Luxemburg, Rätsel zu Märchen von Hans Christian Andersen, beziehungsweise zum Jugendliteratur-Klassiker "Die Schatzinsel" von Robert Louis Stevenson ausgedacht. "Ich wollte die Rätsel lustig gestalten. Sie sollten aber gleichzeitig auch anspruchsvoll sein", so Günnewig. Über 1200 Kinder und Jugendliche haben beim Rätseln mitgemacht. Eine Zahl, die Günnewig freut. Hintergrund zum Märchen-Rätsel sei die Idee gewesen, dass sich Eltern und Großeltern an die Märchen erinnern und die Fragen mit den Kindern beantworten.Damit Kinder Freude am Lesen haben, sind auch die Eltern gefragt. Mit Vorlesen, leichten Reimen oder Singen könne man schon die ganz Kleinen für die Sprache und später auch für Bücher begeistern. Aber auch in der Schule könnte nach Ansicht des ehemaligen Schuldirektors frischer literarischer Wind herrschen. "Man könnte Geschichten vorlesen, die nicht so abgelutscht sind. Geschichten, die die Kindern fordern und zum Nachdenken anregen", so Günnewig. Bei weiterführenden Schulen könne sich der Literaturprofessor vorstellen, dass die Lehrer auch mal moderne Jugendliteratur wie "Schlafende Hunde" von Sonya Hartnett in den Unterricht einfließen lassen könnten. Aber auch die Jugendbuch-Klassikerhätten über die Jahre nicht an Charme eingebüßt. "Es gibt eine Renaissance dieser Klassiker, in dem Filme wie ,Alice im Wunderland' oder auch ,Tim und Struppi' in die Kinos kommen", so Günnewig. Es müsse also etwas in diesen Büchern stecken, was uns tief bewegt. Figuren, die uns faszinieren. Und so spricht Günnewig in seinem Vortrag heute Abend von "Literarischen Idolen".

Eines seiner Idole ist Peter Pan. Wobei den Literaturprofessor vor allem der Schöpfer, der hinter dem Idol steht, fesselt. So zum Beispiel auch Lewis Carroll, sein Leben und die Geschichte, wie sein Klassiker "Alice im Wunderland" entstanden ist. Ein Idol der klassischen Jugendliteratur ist John Silver, der Piratenkapitän aus "Die Schatzinsel" von Robert Louis Stevenson. "Der Autor hat ein ziemlich bewegtes Leben geführt", so Günnewig. Auch einen modernen Literatur-Helden wie Harry Potter bewertet Günnewig positiv. "Im Grunde ist es nicht wichtig, was man liest. Hauptsache, man liest". Und mit der Zeit würde dann auch ein spezieller Geschmack, was Bücher betrifft, entstehen. Foto: Iris Maurer

"Die Verbindung zwischen einer Figur und ihrem Schöpfer finde ich besonders spannend."

Heinz Günnewig

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