Hundehäufchen trotz Absperrung
Wiebelskirchen. Donnerstagvormittag, Wiebelskircher Ortsmitte. Eine Dame führt zwei apricot-farbene Pudel Gassi. Das eine Tierchen kneift angestrengt dreinblickend das Hinterteil zusammen und drückt ein halbes Würstchen aufs Pflaster. Sofort geht Frauchen in die Knie und nimmt die braune Masse mit einem Papiertaschentuch auf. Doch nicht alle Tierhalter sind so beflissen
Wiebelskirchen. Donnerstagvormittag, Wiebelskircher Ortsmitte. Eine Dame führt zwei apricot-farbene Pudel Gassi. Das eine Tierchen kneift angestrengt dreinblickend das Hinterteil zusammen und drückt ein halbes Würstchen aufs Pflaster. Sofort geht Frauchen in die Knie und nimmt die braune Masse mit einem Papiertaschentuch auf. Doch nicht alle Tierhalter sind so beflissen. Manche sogar ignorant: Das jedenfalls ist derzeit ein paar hundert Meter weiter in der Prälat-Schütz-Straße zu beobachten, worauf uns SZ-Leserin Margot Baus aufmerksam machte: "Endlich wurde in diesem Jahr die Anlage um die katholische Pfarrkirche Heiligste Dreifaltigkeit mit großem Einsatz fertig gestellt." Zweifellos eine Augenweide: zurzeit blühen rosa Zwergröschen, die Fünffingersträucher mit ihren großen gelben Blüten sind ein wahre Pracht. Doch genauer hinriechen sollte man besser nicht. Schließlich liegt in der Grünanlage Hundekot in rauen Mengen und allen Stadien der Zersetzung - "trotz Hinweisschildern und einer Absperrung". Was Margot Baus wundert: "In jeder Stadt wird dies mit einer saftigen Geldstrafe geahndet." In Wiebelskirchen tue sich da nichts. "Nicht nur für die Frauen, die diese Anlage ehrenamtlich pflegen, ist dies eine Zumutung." Als Hundehalterin weiß unsere Leserin, dass Hunde ihren eigenen Kopf haben, was die Wahl des Notdurft-Ortes anbelangt. "Aber es ist doch bestimmt möglich, den Hundedreck zu Hause zu entsorgen. Kleine Tüten und eine Schaufel hat doch wohl jeder."Dem kann Pastor Stephan Gerber nur zustimmen. Er leidet jedes Mal mit, wenn Gemeindemitglieder zum Unkraut jäten nach draußen gehen. "Schilder und Stricke nützen nichts" im Kampf gegen den Hundekot, ist seine Erfahrung. Ein Schild war schon am zweiten Tag von jemandem mittels Fußtritt "entfernt" worden. "Dabei ist der Wald so nahe", versteht Gerber das Problem nicht. Tagsüber wird die Grünanlage kaum geschändet, lieber heimlich, still und leise des Nachts. Die Anlage einzuzäunen sei ein unverhältnismäßig großer Aufwand, den die Gemeinde scheue. Dafür wolle man jetzt verstärkt Anzeige erstatten, wenn man einen Hundehalter und sein Tier auf frischer Tat ertappe. Ohne Foto und Zeugen habe man da allerdings kaum eine Chance, weiß Gerber. "Aber wir werden es angehen." Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von unserer Leser-Reporterin Margot Baus aus Wiebelskirchen. Sie haben auch Spannendes zu erzählen und sogar Fotos gemacht? Dann schicken Sie uns alles als Leser-Reporter: per SMS/Fax, MMS mit Foto an Telefon (0681) 595 98 00, E-Mails an leser-reporter@sol.de.