Hightech für die "Wasserphantasie"

Furpach. Jetzt wird es ernst am Furpacher Weiher. Seit Montag ist die Zufahrt zum Friedhofsparkplatz entlang des Weihers gesperrt. Nur die Fahrzeuge der Trierer Firma Triacs und die Mitarbeiter der "Wasserphantasie" kommen noch hier durch. Denn seit Montagmorgen wird hier die Technik für das Wasserspektakel an Ort und Stelle gebracht. Zwei Tage wurde aufgebaut

Furpach. Jetzt wird es ernst am Furpacher Weiher. Seit Montag ist die Zufahrt zum Friedhofsparkplatz entlang des Weihers gesperrt. Nur die Fahrzeuge der Trierer Firma Triacs und die Mitarbeiter der "Wasserphantasie" kommen noch hier durch. Denn seit Montagmorgen wird hier die Technik für das Wasserspektakel an Ort und Stelle gebracht.Zwei Tage wurde aufgebaut. Und nicht zu knapp. Triacs-Mitarbeiter Volker Überrhein kennt sich aus mit allem, was rund ums Licht gebraucht wird. 500 Meter Starkstromkabel von 125 bis 16 Ampere wollen verlegt sein, dazu ein Kilometer Schucokabel mit jeder Menge Verlängerungsdosen. Dazu kommt ebenfalls ein Kilometer Lichtsignalleitung. Diese Datenleitung steuert das Lichtspektakel. "Über Funk wäre das zu riskant, dafür gibt es doch immer noch zu viele Menschen mit Handy", erläutert Überrhein die Gründe dafür, dass man sich für Drahtleitungen entschieden hat.

100 Scheinwerfer werden die Umgebung des Gutsweihers entsprechend ausleuchten. Bis auf die drei Verfolgungsscheinwerfer - auf jedem der beiden Türme und in der Techniker-Bude - mit je drei Kilowatt leuchten die Scheinwerfer mit LED-Technik. Insgesamt stehen für die Veranstaltung 140 Kilowatt pro Stunde zur Verfügung. Durch die LED-Technik muss man die nicht ausschöpfen: 32 braucht der Ton, 60 das Licht. Beim Aufbau standen den sechs Triacs-Leuten über die beiden Tage noch zwei Männer bei, die die Stadt Neunkirchen zur Verfügung stellt. Schon gestern wurde erstmals mit Licht geprobt. Bis die Künstler eintrafen, hatte Überrhein schon eine harte Nacht hinter sich: "Alle Scheinwerfer müssen positioniert werden, bekommen ihre Farbe und die Überblendzeiten programmiert." Er wird das alles an den Veranstaltungsabenden aussteuern, auch die Projektionen auf das etwa 20 mal zehn Meter große Hydroschild, die Wasserwand, hat er dann im Griff. Zwei bis drei Mal während des Stückes muss die Feuerwehr die Hydraulikpumpe dafür anwerfen, nach der Aufführung läuft die Wand mit Projektionen noch eine Zeitlang weiter.

Die Videoprojektionen haben 20 000 Ansilumen. "Mit das Hellste, was es zurzeit gibt und gehobene Full-HD-Klasse." Große Sichtbehinderung wird es durch die Technik nicht geben. Alle Scheinwerfer stehen rund um den halben Weiher - dort, wo das Geschehen spielt - auf Podesten, erhalten ein Regendach und werden im Notfall schnell abgedeckt. Zehn Lichtpositionen sind es insgesamt. Die Bäume werden mit großen Architekturstrahlern angestrahlt. Außer dem schnellen Abdecken gibt es keinen Notfallplan. "Wir sind alle grenzenlos optimistisch." Das bestätigt der Mann, der sich mit dem Ton auskennt. Insgesamt 40 Lautsprecher hat Kai Becker mit seinen Helfern ebenfalls auf Podesten verteilt. "Immer schon dort, wo für die Zuschauer sowieso eine Sichtbehinderung gewesen wäre. Wir nehmen also nach Möglichkeit nicht zusätzlich Sicht weg."

Zu den Lautsprechern kommen noch 16 Funkstrecken - die Mikrofone für die Künstler. Und die bekommen auch noch drahtlose In-Ear-Systeme, Stöpsel im Ohr, über die sie die Musik hören. "Da wir hier mit Zuspielsystemen arbeiten und keine Band haben, ist das wichtig." Die Beschallung ist laut Becker eine klassische Theaterbeschallung. 2000 Leute sollen hier alles und überall, wo sie sitzen, gleich gut hören. "Die besondere Herausforderung war, dass man bei Festivals eine Bühne hat und die 2000 stehen in der Länge davor." Hier gilt es 160 Meter zu beschallen, die nicht so in die Tiefe gehen. Falls es die Witterung zulässt, werden in den Bäumen noch kleine Lautsprecher verteilt, aus denen die Besucher besondere Effekte hören können. "Funk statt Kabel wäre zu riskant wegen der Handys."

Volker Überrhein

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