Es ist die reinste Sisyphus-Arbeit, die der junge Mann gestern Nachmittag erledigt. Mit einem Laubsauger hält er die Umgebung des Zoo-Restaurants blätterfrei. Oder versucht es zumindest. Währenddessen kehrt der Kollege, hält die frisch mit weißen Zaun-Elementen abgetrennte Freifläche besenrein. Bunte Erika sorgen hier für die Herbst-Deko. Links neben dem Eingang verstecken sich drei (Deko-)Störche im Gestrüpp. Ein neugieriger SZ-Fotograf studiert die bereits ausgehängte Speisekarte. Drinnen riecht es sauber, es wird geputzt und unüberhörbar gesaugt. Dezente Hektik herrscht. Nur noch wenige Stunden, dann ist sozusagen Vorpremiere: Das Zoo-Restaurant - die Auberge de la Cigogne - stellt sich rund 60 geladenen Gästen vor. Unter den Stadtvertretern und den Mitgliedern des Zoovereins dann auch prominente Menschen aus der Szene. An ihrer Spitze Gudrun Pink , Präsidentin der Dehoga, des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes.

Sie konnten sich gestern Abend einen ersten Einblick verschaffen. Im wahrsten Wortsinne und auch im übertragenen, kulinarischen. Roger Murer und Marie-Louise Müller geben der SZ am Nachmittag schon mal einen kleinen Vorgeschmack - rein optisch. Viel Zeit für die Presse bleibt nicht. Es will noch dekoriert werden, das Büfett muss vorbereitet und aufgebaut sein. Außerdem geht es heute Morgen ab 11 Uhr richtig los - dann muss für die offizielle Eröffnung, die ersten Gäste, alles parat sein. Viele Stunden Arbeit liegen also noch vor den beiden und ihrem Team. Das Team besteht im Übrigen normalerweise aus drei Leuten in der Küche mit Murer selbst an der Spitze und drei Leuten im Saal. Aushilfen wird es am Wochenende und bei Bedarf geben. Sie alle kommen von der Hotelschule in Saargemünd, sind vertraut nicht nur mit der deutschen Sprache, sondern auch mit dem Metier an sich. "Leute von der Schule haben immer schon bei mir gearbeitet, damit habe ich gute Erfahrungen", sagt Murer.

Pascal Koch von der Geschäftsführung des Zoos freut das auch. Wie im Übrigen das ganze Konzept. "Ein elsässisches Restaurant, das findet sich hier im Umkreis sonst nicht, das wird sicher gut ankommen." Mit dem Team Murer/Müller hofft man, nach problematischen Jahren mit mehreren Wechseln und eher geringer Publikums-Akzeptanz das Zoo-Restaurant wieder zum beliebten Treffpunkt zu machen. An Murer soll's nicht liegen. "Wir verarbeiten nur regionale Ware", erzählt er. Sprich: Fleisch aus Lothringen und dem Elsass, das Sauerkraut sowieso. Alles regional erzeugt. Damit wirbt auch die umfangreiche Speisekarte. Die umfasst reichhaltige Vorspeisen inklusive Schnecken, ebenso wie ein Menü, Kinderteller und natürlich: elsässische Kost. Von verschiedenen Flammkuchen bis zum Bäckeofe und Choucroute (Sauerkraut ) in allen Variationen.

Dass es dem Besucher dann nicht nur mit geschlossenen Augen so richtig wie beim Besuch über die Grenze vorkommt, dafür sorgt die Deko. Rundum sind an der Wand typisch elsässische Szenen und Gebäude dargestellt. Bunt und heimelig. Alle von Norbert Vachet, einem elsässischen Maler, der für Murer schon seit vielen Jahren die Restaurants mit Wandbildern verziert.

Klar, dass da sowohl Bier (Picot) als auch Wein aus der saarländischen Nachbarschaft stammen. Bevor es für das zehnköpfige Team in den Endspurt geht, wird noch ein bisschen Lob hin und her verteilt. "Die Stadt Neunkirchen hat uns super geholfen", sagt Murer. Und Koch kontert: "Wir sind froh um die Profis, hier hat alles Hand und Fuß." Dann ist's genug, der Abend will vorbereitet sein. Die ersten Aushilfen warten auf Instruktionen von Marie-Louise Müller, Murers Koch tritt schon nervös von einem Fuß auf den anderen und braucht den Chef. Noch dröhnt der Staubsauger und mischt sich beim Rausgehen mit dem Dröhnen des Laubsaugers. Punkt 19 Uhr aber zur Begrüßung der kulinarischen Vorhut wird alles sein, wie's soll.

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Auf einen Blick Geöffnet hat die Auberge de la Cigogne Dienstag bis Freitag von 11 bis 22 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 23 Uhr. Telefon (0 68 21) 1 79 47 69. jiauberge-am-zoo.de