Zu Gast in Neunkirchen Heiß, heißer, Tim Vantol
Neunkirchen · Der nette Niederländer machte auf seiner „Burning-Desires-Tour“ Station in Neunkirchen in der Reithalle.
Die Luft ist feucht und heiß in der Stummschen Reithalle. 200 Fans des Holländers Tim Vantol sind zu dessen ausverkauftem Konzert gekommen. Dunkle, bunt bedruckte T-Shirts waren für diesen Abend die angemessene Garderobe. So konnte man auch die reichlichen fantasievollen Tatoos auf Unter- und Oberarmen richtig zeigen.
Der US-Amerikaner Joe McMahon machte in der Halle mit seiner Band, als Vorgruppe, schon mächtig Dampf. Er präsentierte Country-Blues-Rock teilweise gespielt mit der akustischen Gitarre, und trotzdem hatte man das Gefühl eine Dampflokomotive würde die Reithalle umfahren. Nach einer guten Stunde hatte Mahon die Konzertbesucher bestens auf den Auftritt von Tim Vantol eingestimmt.
Gut gestimmt war auch Thomas Meiser aus Friedrichsthal zum Konzertabend gekommen. Während der Bühnen-Umbaupause tankte er im Außenbereich der Reithalle ein bisschen Frischluft. Meiser ist ein echter Fan von Tim Vantol, er sagte: „Ich habe den Tim schon öfters gehört und gesehen, seine Musik ist stimmungsvoll, ehrlich, mitreißend und das alles sehr publikumsnah in bestem Klang. Wenn der fortsetzt, was Joe McMahon angefangen hat, dann wird dieser Abend heute zu einem tollen Konzerterlebnis.”
Tim Vantol und seine Band hatten sich in der Nähe des Kutscherhauses zu einem kleinen Snack getroffen, um den Konzertablauf noch einmal zu besprechen. Der Amsterdamer Tim Vantol stellte höchst persönlich der SZ seine Bandmitglieder vor.
Alles wirkte sehr entspannt, er scherzte und sagte: „Wir spielen heute mit großem Orchester, 24 Mann, nur Andre Rieu hatte leider keine Zeit. Deshalb haben wir etwas reduziert. Mit Eddie van Dogen am Schlagzeug, Tim van Doorn am Bass, Fokko Mellema – unser Vielspieler – am Piano, E-Gitarre und Mandoline, Adrian Delange greift die heißen Riffs mit der E-Gitarre und ich versuche es mit guter Stimme und bespiele die Akustik-Gitarre.“ Die eigens komponierten Texte erzählen, so sagte er der SZ, von seinen Erlebnissen auf der Straße oder was er so alles daheim, zu Hause so alltäglich erlebte und erlebe.
„Es hatte mal jemand gesagt, meine Stimme klingt so, wie es sich anfühlt, nach einem kühlen Bad im See von einem sonnengewärmten Handtuch abgetrocknet zu werden. Ob das so stimmt überlasse ich den Zuhörern“, sagte der bescheidene freundliche Holländer. Bei der Burning-Desires-Tour brannte es nicht (burning heißt brennend, Anmerkung der Red.) aber die Musik von Tim Vantol und der Band war sicher eines von den heißesten Konzerten, die die Stummsche Reithalle je erlebt hat.