Hausbrand in Münchwies hielt Feuerwehr 14 Stunden lang in Atem

Münchwies · Nicht zu retten war ein Flachdachbau in der Münchwieser Hauptstraße, das in der Nacht zum Dienstag abbrannte. Rund 80 Feuerwehrleute kämpften von Mitternacht bis Mittag gegen die Flammen.

 Als THW und Feuerwehr gestern Morgen das Dach abräumten, flammten immer noch Brandnester auf. Foto: Willi Hiegel

Als THW und Feuerwehr gestern Morgen das Dach abräumten, flammten immer noch Brandnester auf. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

Zwanzig Minuten vor Mitternacht ließen gestern Abend Feuerwehrsirenen die Münchwieser aufhorchen. Ein Flachdachgebäude schräg gegenüber dem Friedhof stand in Flammen und war auch durch einen vierzehnstündigen Einsatz von rund 80 Feuerwehrleuten nicht mehr zu retten.

Das Glück im Unglück: Die Wohnräume des Hauses, dessen untere Ebene als Werkstatt genutzt wird, standen leer - offenbar, weil an dem mehrere Jahrzehnte alten Haus derzeit renoviert wird. Menschen kamen also nicht zu Schaden, den Sachschaden am ausgebrannten Haus schätzt die Polizei auf mindestens 70 000 Euro. Wie das Feuer entstanden ist, konnten die Brandspezialisten der Kripo bis gestern Nachmittag noch nicht feststellen: Die Gefahr herabstürzender Dachteile schränkte die Ermittlungsmöglichkeiten vorerst ein.

Vier Löschbezirke - Münchwies , Hangard, Wiebelskirchen und Frankenholz - waren im Einsatz, dazu der Drehleiterwagen aus Neunkirchen-Innenstadt und der Einsatzleitwagen aus Wellesweiler. Auch das in Wustweiler stationierte ABC-Messfahrzeug war vorsichtshalber angefordert worden. "Das war der größte Einsatz für uns seit 14 Jahren", hielt der Münchwieser Löschbezirksführer Tobias Hans auf SZ-Nachfrage fest - er war mit seinen Leuten als Erster vor Ort. "Als wir kamen, flog auf der Rückseite gerade durch eine Explosion die Balkontür heraus", schildert Hans. Danach habe das Haus, dessen Besitzer offenbar kein Münchwieser Bürger ist, in Vollbrand gestanden. Im Werkstattbereich habe man später auch Gasflaschen gefunden.

Die frostigen Kältegrade, die dadurch herrschende Glätte und die Tatsache, dass wegen der Bauarbeiten ein Angriff nur von der Rückseite her möglich war, hätten die Arbeit sehr erschwert, so Hans. Ein weiteres großes Problem: Wegen herabstürzender Teile des Daches hätten sich die mit schwerem Atemschutz ins Innere vordringenden Wehrleute nach kurzer Zeit zurückziehen müssen. So blieb laut Hans nur der Außenangriff mit C-Rohren und übers Speziallöschrohr der Drehleiter.

Als besonders problematisch habe sich die Deckenkonstruktion mit mehreren Lagen unter anderem aus Holz und Styropor erwiesen. "Hier hatten wir immer wieder ein Weglaufen des Feuers", so Hans im Feuerwehrfachjargon. Die Folge: Es blieb keine andere Möglichkeit, als das Dach bis zum Einsturz durchbrennen zu lassen. Auch gestern Morgen flammten dort noch Brandnester auf, während das THW Spiesen-Elversberg mit einem Radlader und die Feuerwehr mit Reißhaken die Decke vollends zum Einstürzen brachten.

Erst gegen 14 Uhr am Dienstag hätten die letzten Wehrleute wieder einrücken können, so Tobias Hans , der die Einsatzleitung übernahm und sie später an den Neunkircher Wehrführer Franz-Josef Kuhn übergab. So lange war auch die Friedhofstraße komplett gesperrt. Hans' Einsatz-Fazit: "Die beteiligten Löschbezirke haben hervorragend zusammengearbeitet!" Ein Dankeschön gilt auch dem DRK-Ortsverein, der die Einsatztruppe bei eisiger Kälte mit warmen Getränken und Verpflegung versorgte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort