Hauptbahnhof entwickelt sich zum Schandfleck

Neunkirchen · Der Zustand des Neunkircher Hauptbahnhofs ist dem Stadtrat ein Dorn im Auge. In der jüngsten Sitzung nutzte Chef-Pirat Steven Latterner die Gelegenheit, seine Erlebnisse zu schildern. "Ich war mit dem Zug unterwegs, kam in Neunkirchen an und es sah furchtbar aus", so Latterner.

Überall habe er Erbrochenes, Urin und Hygieneartikel gesehen. "Der Aufzug roch noch schlimmer als das Klo", so Latterner. Das gebe ein schlechtes Bild für die Stadt ab. Oberbürgermeister Jürgen Fried konnte nur beipflichten. "Das ist eines der deprimierendsten Themen für die Verwaltung." Die Stadt habe, obwohl sie nicht zuständig sei, vor Ort schon viel getan. So sei zum Beispiel gestrichen worden, der Vorplatz sei gemacht und man übernehme die Toilettenreinigung. Das sei nur möglich, so Fried, weil es eine Sicherheitspartnerschaft mit der Bundespolizei gebe. "Trotzdem ist es am Wochenende besonders schlimm", so Fried. Die Bahn selbst reinige nur drei Mal in der Woche. "Das reicht nicht", so Fried. "Die Bahn hat uns gesagt: ‚Mit Scheiße verdienen wir kein Geld'", bestätigte der Verwaltungschef. Ihm selbst sei es ein Rätsel, wieso die Menschen sich das gefallen ließen. "Hauptsache, die großen Bahnhöfe sehen gut aus", so Fried. Bürgermeister Jörg Aumann bestätigte: "Für eine Videoüberwachung ist Neunkirchen zu klein. Das war eine klare Ansage der Bahn." Derzeit, so Fried, sei die Verwaltung schon froh, wenn die Sicherheitspartnerschaft dazu führe, "dass es keine Randale gibt".

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