Hans Kerth verabschiedet sich

Wellesweiler · Es war schon lange so geplant. Hans Kerth, der Ortsvorsteher von Wellesweiler, wollte seine Amtszeit von vornherein nicht vollmachen. Jetzt steht die Übergabe des Amtes an seinen Nachfolger an.

 Hans Kerth mit seinem designierten Nachfolger Dieter Steinmaier und dem damaligen OB Fritz Decker (v.l.) beim Bliestalfest 2009. Foto: ad

Hans Kerth mit seinem designierten Nachfolger Dieter Steinmaier und dem damaligen OB Fritz Decker (v.l.) beim Bliestalfest 2009. Foto: ad

Foto: ad

. Wenn der Ortsrat Wellesweiler am heutigen Mittwoch in der Awo-Begegnungsstätte zu seiner turnusmäßigen Sitzung zusammenkommt, ist es dennoch keine Sitzung wie jede andere. Zum letzten Mal wird Ortsvorsteher Hans Kerth in dieser Funktion an einer Sitzung des Ortsrates teilnehme n, ehe er zum 30. Juni als Ortsvorsteher ausscheiden wird. Sein Rückzug kommt allerdings nicht überraschend. Dazu erklärt der 74-Jährige: "Es war mein eigener Wunsch und bereits bei der letzten Kommunalwahl 2014 abgesprochen, dass ich in der Mitte der Legislaturperiode aufhöre." Mit seinem Ausscheiden geht für den ältesten und zugleich dienstältesten Neunkircher Ortsvorsteher eine lange Zeit als Kommunalpolitiker zu Ende. Insgesamt 37 Jahre gehörte Hans Kerth dem Stadtrat und dem Ortsrat an, und seine persönliche Bilanz fällt positiv aus. "Es war eine lange und schöne Zeit mit vielen Begegnungen mit Bürgern", sagt er und fügt hinzu: "Diese lange Tätigkeit war aber nur möglich, weil meine Frau Christel das mitgetragen hat." Kerth, der im Dezember 75 Jahre alt wird, gehört dem Ortsrat Wellesweiler seit 1999 an. Zunächst war er zwei Jahre Stellvertreter des damaligen Ortsvorstehers Heinz Hoffmann, ehe er 2001 zum Ortsvorsteher gewählt wurde. Zuvor war er bereits seit Juni 1979 Mitglied der SPD-Fraktion im Neunkircher Stadtrat, unter anderem als Stellvertreter des damaligen Fraktionsvorsitzenden Gerhard Geisen. Der ehemalige Betriebsmeister bei der Firma Saarpor war in dieser Zeit auch Mitglied im Aufsichtsrat der KEW und im Beirat der Fernwärme Neunkirchen. Im Ortsrat war er stets um Ausgleich bemüht: "Ich war immer darauf bedacht, dass Diskussionen nicht eskalieren. Es wurde auch nie um irgendwelche Dinge groß gestritten. Es gab natürlich immer mal Debatten und verschiedene Meinungen, das ist auch normal, aber insgesamt war das Klima im Ortsrat immer gut." Für Kerth sind die Ortsräte ganz wichtige kommunalpolitische Gremien. "Ortsrat und Ortsvorsteher sind Ansprechpartner für die Bevölkerung und deshalb ist auch die kleine Politik ganz wichtig." Als wichtigste Errungenschaft während seiner Amtszeit nennt Hans Kerth die Sanierung und Neugestaltung der Wellesweiler Ortsmitte. Im gleichen Atemzug nennt er auch den Neubau der katholischen Kirche und des Vereinshauses St. Johannes, "das zu einem Schmuckstück für Wellesweiler geworden ist". Er bedauert andererseits, dass es ihm nicht gelungen ist, in puncto innerörtlicher Verkehr zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen. "Hier gibt es leider überall Vorbehalte gegen unsere Vorstellungen", sagt der scheidende Ortsvorsteher und wagt eine Prognose: "Hier wird mein Nachfolger noch einiges zu tun haben." Vorbehaltlich der Zustimmung des Ortsrates soll sein bisheriger Stellvertreter Dieter Steinmaier seine Nachfolge antreten. Die Kommunalpolitik war nur ein Betätigungsfeld von Hans Kerth. Auch im Wellesweiler Vereinsleben ist er vielfältig engagiert. 22 Jahre, von 1993 bis Ende 2015, war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Wellesweiler Vereine und wurde dort bei seinem Ausscheiden im vergangenen Dezember zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Er ist seit der Gründung 1985 Mitglied im Karnevals- und Kulturverein Wellesweiler (KKW) und längst Ehrensenator. Und schließlich war der Vater zweier Söhne, sechsfache Großvater und zweifache Urgroßvater auch noch 30 Jahre aktiver Handballer bei der SSV Wellesweiler .

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