Handwerker im Kreis stärker unterstützen

Wemmetsweiler. Eine Plattform für das Handwerk wollten die Handwerkskammer (HWK) des Saarlandes und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Neunkirchen mit der Veranstaltung "HWK vor Ort: Neunkircher Handwerk im Dialog" am Dienstag im Rathaus Wemmetsweiler schaffen

Wemmetsweiler. Eine Plattform für das Handwerk wollten die Handwerkskammer (HWK) des Saarlandes und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Neunkirchen mit der Veranstaltung "HWK vor Ort: Neunkircher Handwerk im Dialog" am Dienstag im Rathaus Wemmetsweiler schaffen.Zu Beginn stellte Christian Seltsam von der Handwerkskammer die Ergebnisse einer Umfrage zur Bewertung des Landkreises Neunkirchen als Unternehmensstandort vor, die im August durchgeführt worden war. 21 Prozent der 1631 Handwerksbetriebe im Kreis hatten sich beteiligt. "Die aktuelle Geschäftslage nannten 84 Prozent gut oder befriedigend, nur 14 Prozent hingegen schlecht", so Seltsam. Den Kreis als Wirtschaftsstandort bewerteten 18 Prozent als gut, 64 Prozent als befriedigend und drei Prozent als schlecht. Zufrieden zeigten sich die Unternehmer größtenteils mit der Verfügbarkeit von Gewerbeflächen und der eigenen Erreichbarkeit. Während die Höhe von Steuern und Abgaben erwartungsgemäß auf weniger Gegenliebe stieß, wurde auch die Verfügbarkeit von Facharbeitern nur von fünf Prozent als gut, von 28 Prozent als schlecht angegeben. Als Probleme des Landkreises wurden Baustellen, leer stehende Geschäfte, langsame Internetverbindungen und Schwarzarbeit genannt. Anschließend wurden die anwesenden Handwerker über die kostenlosen Leistungen der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und der HWK informiert.

"Auf drei unserer Angebote möchte ich besonders aufmerksam machen", so Albert Eberhardt von der HWK. Die Finanzierungsberatung helfe bei Unternehmensaufbau, -erweiterung oder -sanierung. Das Krisenmanagement versuche, mit einer Erfolgsquote von 75 Prozent, angeschlagene Unternehmen zu retten. "Wichtig ist es, um viertel nach elf und nicht um fünf vor zwölf zu kommen." Die Beratung zur Unternehmensnachfolge gewinne in den kommenden Jahren besonders an Bedeutung, da ein Drittel der saarländischen Betriebsinhaber über 55 Jahre alt sei.

Im Anschluss diskutierten der Hauptgeschäftsführer der HWK, Georg Brenner, sowie Klaus Häusler als Geschäftsführer und Cornelia Hoffmann-Bethscheider als Aufsichtsrätin der WFG mit den rund 30 Besuchern über den Kreis als Betriebsstandort. "Die Umfrage bestätigt, dass wir besser sind als unser Ruf. Unser Problem ist das Image", betonte die Landrätin und informierte über die bevorstehende Ausarbeitung eines Image-Profils.

Stefan Lang, Elektro-Installateur aus Heiligenwald, wünschte sich mehr Information über das Handwerk in den Schulen. Peter Kessler von der Metzgerei Pracht in Hüttigweiler gab zu bedenken, dass dabei nicht nur die Ausbildungsfähigkeit, sondern auch der Ausbildungswille gefördert werden müsse. Weitere Themen waren unter anderem der Strukturwandel in Reden und die Verbesserung der Internetverbindung. "Die Umfrage bestätigt, dass wir besser sind als unser Ruf. Unser Problem ist das Image."

Cornelia Hoffmann-Bethscheider

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