"Hammerharte" Verwaltungsspitze

Wiebelskirchen. Schmerzlich vermisst haben die Wiebelskircher ihr Freibad in den vergangenen Wochen bei Temperaturen über 30 Grad. Doch gestern Nachmittag konnten sie sich davon überzeugen, dass die Stadt Neunkirchen ihren größten Stadtteil mit knapp 10 000 Einwohnern nicht auf dem Trockenen sitzen lässt

Wiebelskirchen. Schmerzlich vermisst haben die Wiebelskircher ihr Freibad in den vergangenen Wochen bei Temperaturen über 30 Grad. Doch gestern Nachmittag konnten sie sich davon überzeugen, dass die Stadt Neunkirchen ihren größten Stadtteil mit knapp 10 000 Einwohnern nicht auf dem Trockenen sitzen lässt. Die geballte Verwaltungsspitze, Oberbürgermeister Jürgen Fried, Bürgermeister Jörg Aumann und Beigeordneter Sören Meng, griff zum Pickhammer, um den Wiebelskirchern symbolisch zu zeigen: Das Freibad wird ab heute saniert. Doch bevor die Komplettsanierung starten kann, muss der Beckenbereich abgerissen werden. Deshalb gab es keinen Spatenstich, wie in der Einladung angekündigt. Was die Gäste nicht wirklich störte. Sie interessierte vielmehr, wie ihr Bad aussehen wird, wenn die rund 2,3 Millionen Euro verbaut worden sind. Die jetzigen Schwimmer-, Springer- und Nichtschwimmerbecken werden als Mehrzweckbecken aus Edelstahl ausgebaut. Der nach den Worten Frieds "bewährte Partner aus der Lakai", die Firma Berndorf Bäderbau aus Österreich, wird diese Becken liefern. So stehen ab Mai 2011 - wenn die Wiedereröffnung geplant ist - vier 50-Meter- und vier 25-Meter-Bahnen zur Verfügung. Im Springerbereich warten dann auf die Besucher eine Drei-Meter-Plattform und ein Einmeter-Sprungbrett. Der Nichtschwimmerbereich wird im Zeichen von Erholung und Aktivität stehen. Massageliegen, Rutschen, eine Schaukelbucht, Halbinsel, Kletternetz und ein Wasserpilz sollen für Abwechslung sorgen. Auch soll es eine neue Bepflanzung und eine Modernisierung der Wassertechnik geben. "Für die nächsten 50 Jahre wird's auf jeden Fall halten", versprach Gerhard Roth vom Amt für Gebäudewirtschaft. Was eine Zuhörerin mit "wunderbar" kommentierte. Schließlich sollen die 2,3 Millionen gut angelegtes Geld sein. Zudem sind sie "haushaltstechnisch darstellbar", wie es im Verwaltungsdeutsch aus dem Rathaus heißt. Fried sagte, dass man eine günstige Finanzierung erarbeitet habe und die Investition auf acht Jahre strecken könne. Ohnehin sei eine Schließung des Wiebelskircher Freibades zu keinem Zeitpunkt in Betracht gekommen. Schließlich hätte es dann nur noch ein großes Freibad im Kombibad gegeben. Zudem seien in Wiebelskirchen in Spitzenzeiten bis zu 2500 Besucher am Tag gezählt worden. "Die Sanierung ist also eine notwendige Investition", bekräftigte Fried. Und eine Investition in ein familienfreundliches Neunkirchen.

HintergrundDas Freibad Wiebelskirchen stammt aus dem Jahr 1958. Die jährlichen Reparaturkosten lagen bei 100 000 Euro, im Jahr 2010 wären sogar 150 000 Euro nötig gewesen. Grund dafür sind Unebenheiten im Bereich der Überlaufrinnen, so dass ein sauberer Ablauf des Wassers nicht mehr gewährleistet war. Auch beim Becken-Umgang bestand laut Stadtverwaltung Handlungsbedarf. Das Bad wurde in diesem Jahr nicht mehr geöffnet, stattdessen investiert die Stadt 2,3 Millionen Euro (reine Baukosten) in die Komplettsanierung. hek

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort