Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen sorgte am Sonntag für viel Aufmerksamkeit. Nicht wegen des 5:3 (2:3)-Derbysieges gegen den FV Diefflen, sondern wegen eines Auftritts in der Fernsehsendung "Doppelpass" des Senders "Sport1". Präsident Martin Bach konnte dort in prominenter Runde auf die finanziellen Probleme des früheren Bundesligisten hinweisen. Um diese zu lindern, wird es jetzt auch ein Benefizspiel gegen den FSV Mainz 05 geben. Am 26. Mai ist der Bundesligist im Ellenfeldstadion zu Gast.

Außerdem steht der Borussia-Käfer mittlerweile zum Verkauf. Das von zahlreichen Bundesliga-Stars signierte Gefährt wird seit Sonntag, 11 Uhr, höchstbietend versteigert. Bis zum 7. Juni um 11 Uhr können Gebote abgegeben werden. Der Mindestpreis beträgt 11 900 Euro. Wem die Auktion zu lange dauert, kann den VW-Käfer für insgesamt 119 000 Euro sofort kaufen.

Nicky Kassner, früherer Fanbeauftragter der Borussia und mit Jörg Eisenhuth Mit-Initiator der Käfer-Aktion, kehrt dem Verein aber überraschend den Rücken zu. In seinem Blog "Stahlwerk NK" schreibt er: "Ich habe gestritten, meine Meinung vertreten, eingesteckt und auch ausgeteilt. Doch am Ende steht für mich das Gefühl, nichts mehr bewegen zu können oder zumindest nicht so, wie ich das will."

Werbung in eigener Sache betrieb am Samstag auch die Mannschaft. Vor 370 Zuschauern im Ellenfeldstadion geriet die Borussia zwar gleich drei Mal in Rückstand, drehte das Spiel durch eine aufopferungsvolle Leistung am Ende aber noch zu einem Sieg. Jan Reichert brachte die Gäste aus Diefflen früh in Führung (8.). Tim Cullmann glich aus (19.), aber Fabian Blass stellte nur drei Minuten später den alten Abstand wieder her.

Noch vor der Pause glich Felix Dausend erneut aus (42.). Philipp Häfner brachte den FVD quasi mit dem Halbzeitpfiff wieder in Führung - 3:2. Nach dem Seitenwechsel drehte Neunkirchen dann auf. "Spielerisch hat es schon in der ersten Hälfte gut ausgesehen, aber wir haben einfach keinen Zugriff auf den Gegner bekommen", analysierte Borussen-Trainer Daniel Paulus. "Trotzdem war ich in der Pause ruhig, weil ich wusste, dass wir das Spiel nicht verlieren können, wenn wir geduldig weiter spielen. Das haben wir dann umgesetzt und kompakt gestanden."

Die Folge war der 3:3-Ausgleich durch den starken Mefail Kadrija (62.) und die sehr späten Siegtreffer von Dausend und Heraldo Jorrin in der Nachspielzeit. Die Laune war nach dem Spiel so gut, dass sich Abwehrspieler Armend Haliti nach dem Schlusspfiff als Trainer Daniel Paulus ausgab: "Haliti hat ein großartiges Spiel gemacht", meinte er. "Das kann ich so nicht bestätigen", erwiderte der ebenfalls gut gelaunte Daniel Paulus.