Gut gefightet, aber Geldfrage bleibt

Homburg · „Wir müssen versuchen, das Glück zu erzwingen.“ Diese alte Fußball-Floskel bemüht Borussia Neunkirchens Trainer Daniel Paulus vor dem Heimspiel heute gegen den favorisierten Tabellenführer Hauenstein. Sein Team wartet zwar schon lange auf einen Sieg, habe sich aber trotz der Gehälterfrage zuletzt „gut reingehauen“.

Wenn Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen heute Abend um 18 Uhr Spitzenreiter SC Hauenstein im Ellenfeldstadion erwartet, werden sich bestimmt auch einige Anhänger an das Hinspiel erinnern. Am Samstag, 13. September, reiste die Borussia als Tabellenführer zum damaligen ersten Verfolger in den Wasgau. Hauenstein siegte nach Treffern von Max Knorn (71. Minute, Foulelfmeter) und Patrick Brechtel (85.) mit 2:0. Den Strafstoß hatte Neunkirchens Abwehrspieler Espoire Lenda Mbote gegen Alexander Zimmermann verursacht, er sah aufgrund dieser Notbremse die Rote Karte (70.).

Nach dieser Partie war Neunkirchen plötzlich nur noch Tabellen-Fünfter, während der SCH auf Platz eins kletterte. "Seit dieser Zeit ist sehr viel passiert. Während wir seit nunmehr fast fünf Monaten auf einen Sieg warten und mittlerweile auf Rang zwölf abgerutscht sind, steht Hauenstein immer noch ganz vorne", sagt Neunkirchens Trainer Daniel Paulus und ergänzt: "Von daher müssen wir auch gar nicht groß über die Vorzeichen dieses Spiels sprechen. Der SC Hauenstein ist haushoher Favorit und steht sicherlich in diesem Spiel mehr unter Druck als wir, auch wenn wir natürlich schnellstmöglich den sportlichen Klassenverbleib schaffen wollen."

Auch Vorstand in der Pflicht

Paulus nimmt auch den neuen Vorstand in die Pflicht. "Natürlich haben die neuen Vorstandsmitglieder derzeit mächtig viel um die Ohren und müssen erst einmal schauen, wie es bei der Borussia überhaupt weitergehen kann. Aber Fakt ist auch, dass nun von Vereinsseite aus schnellstmöglich eine klare Stellungnahme folgen muss, wie es mit der Bezahlung der Gehälter und überhaupt im Hinblick auf die nächste Saison aussieht", sagt Paulus.

Die jetzige Situation führe schließlich bei der Mannschaft zu einer "Unsicherheit, die sich dann in einer Unzufriedenheit niederschlägt". Trotz der derzeit wirtschaftlich äußerst prekären Situation mit zu erwartenden 400 000 Euro Verbindlichkeiten bis zum Saisonende (die SZ berichtete) und noch ausstehender Gehaltszahlungen lobt Paulus, wie sich das "Team in den letzten drei Spielen reingehauen" habe. "Die Jungs haben richtig geil gefightet, sich aber nicht in Form von Siegen für ihren großen Aufwand belohnt. Jetzt müssen wir eben versuchen, das Glück zu erzwingen", bemüht der Borussen-Trainer eine alte Fußball-Floskel.

Gegen Hauenstein fehlen werden die beiden rotgesperrten Yannick Bach und Giuseppe Simonetta. Dagegen kehren Markus Schmitt und Boris Becker nach auskurierten Zerrungen wieder in den Kader zurück.

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