Borussia Neunkirchen Die Borussia gratuliert Günter Kuntz

Neunkirchen · Er prägte die Erfolgsgeschichte des Vereins mit. Nun wurde er 80 Jahre alt.

 Günter Kuntz (2. v. r. hinten) inmitten seiner Borussia.Der Jubilar erinnert sich gern an die großen Zeiten des Vereins

Günter Kuntz (2. v. r. hinten) inmitten seiner Borussia.Der Jubilar erinnert sich gern an die großen Zeiten des Vereins

Foto: Hartung

Günter Kuntz, von der Borussia Neunkirchen als Teil der Erfolgsgeschichte in den sechziger Jahren gelobt, wurde am Mittwoch 80 Jahre alt. Der Verein blickt zurück: „120 Sekunden trennen Borussia Neunkirchen von der Bundesliga. Ertz, der lange Schlussmann, aus der Hand abgeworfen, letzter Angriff von Borussia Neunkirchen. Drüben auf der anderen Seite in der Hälfte der Berliner, Karl Ringel, mitgelaufen ist auch Elmar May. Und Kuntz, der Linksaußen, steht in Position.“ So hörte sich das an, im damaligen Rundfunk-Zeitalter, an jenem Tag im Ludwigspark vor mehr als 54 Jahren. Das war, als die Borussen die Stadt Neunkirchen mit einem 1:0-Sieg gegen Tasmania Berlin an die Spitze des deutschen Fußballs führten. Mittendrin: Günter Kuntz, damals 25 Jahre alt. Dass die Borussen dieses Endspiel erleben, ist auch sein Verdienst. Denn Kuntz hat eine Woche zuvor beim FC Bayern den entscheidenden Treffer zum 2:0 erzielt.

Kuntz kommt im Sommer 1960 aus seiner Geburtsstadt Kaiserslautern ins Ellenfeld. Er fühlt sich schnell heimisch im Saarland, gründet in Neunkirchen seine Familie, die Söhne Stefan und Michael erblicken das Licht der Welt. Auch sportlich läuft es rund: Mit dem Angreifer holen die Borussen in den letzten drei Jahren der alten Oberliga-Ära zweimal die Vizemeisterschaft. 1962 folgt der Titel, die Borussia vertritt den Südwesten in den Endrunden um die deutsche Meisterschaft. Zwei Jahre später verabschiedet sich Kuntz vom Ellenfeld. Er wechselt zur Wiener Austria. 1970 dann die Heimkehr an die Blies. Gleich im Folgejahr kommt der erneute Titelgewinn in der Regionalliga Südwest.

Der Borussia bleibt er auch nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn treu. Hier hat er längst Wurzeln geschlagen, engagiert sich in verschiedenen Funktionen vom Co-Trainer bis zum Spielausschussvorsitzenden. In seiner Gaststätte „Spielmannsklause“ ist Fußball Thema Nummer eins, erst recht, als Sohn Stefan, der mit Einwilligung des Vaters bereits mit 17 Jahren in Borussias erste Mannschaft aufrückt, in der Bundesliga in Bochum, Uerdingen und Kaiserslautern Karriere macht. Die hat der Vater stets kritisch-konstruktiv, „aber nicht mit der Peitsche“, wie er einmal sagte, gefördert und begleitet.

Kuntz erinnert sich: „Es war eine Gemeinschaft, ein richtiger Zusammenhalt hier in der Stadt. Alle Leute waren auf den Beinen, unsere Vereinskneipe platzte aus allen Nähten, die Ränge waren voll, an jeder Ecke sprachen die Menschen nur über Borussia und den Fußball.“ Er wisse aber, dass sich die Verhältnisse im modernen Fußball grundlegend verändert haben. Nur allzu gerne würde er deshalb mit seinem Verein wieder eine Meisterschaft, einen Aufstieg erleben. Es muss ja nicht in die Bundesliga sein.

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