Happy Hour „Glücksstunden“ für Cineasten
Neunkirchen · Filmemacher Marc André Misman dreht in Neunkirchen für seinen neuen Kurzfilm.
Und Schnitt! Da fällt von Schauspielern, Regisseur, den Zuständigen für Ton, Licht und Film nach Höchstkonzentration zumindest für kurze Zeit die Anstrengung ab, mit der Hoffnung, jetzt endlich den perfekten Dreh geschafft zu haben. Oder war da etwa ein ungewolltes Geräusch im Hintergrund? Passt die Beleuchtung? Sollte eine der darstellenden Personen ihre Wut, Entnervtheit, Freude oder Trauer deutlicher vermitteln?
Es sind viele dieser und ähnlicher Fragen, welche sich die Macher für den Dreh des Kurzfilms „Happy Hour“ auch am Freitag, in Neunkirchen am Blücherflöz, nicht nur gestellt, sondern auch beantwortet haben.
Der Kopf dahinter, der die Regie geführt und das Drehbuch geschrieben hat, ist der in Saarbrücken lebende, freischaffende Filmemacher Marc André Misman. In Zusammenarbeit mit Tim Klein und Wolfgang Reeb ist er auch Produzent. Misman hat an der Hochschule für Bildende Künste (HBK) Saar Kommunikationsdesign und Media Arts & Design studiert und weiterführend an der KHM Köln ein Zusatzstudium der Audiovisuellen Medien mit Schwerpunkt Film und Fernsehen absolviert. In den vergangenen Jahren wurden mehrere Filme von Misman preisgekrönt.
Darunter seine Werke „Fürchtet euch nicht“ (2013), das bei den Kurzfilmtagen Thalmaessing 2014 den ersten Platz erreichte, und „Sekundenschlaf“ (2014), mit mehreren Bestwertungen bei dem 100 Hour Filmrace 2014 in New York.
Sein neuestes Werk „Happy Hour“ will er ebenfalls dem scharfen Urteil nationaler und internationaler Filmfestivals aussetzen. Es soll, wie es in der Auswertungsnotiz der Produzenten heißt, infolgedessen auch ein Vertreter für aktuelles, saarländisches Filmschaffen außerhalb des Saarlandes sein. Das ist auch ein Herzensanliegen von Wolfgang Reeb, wie der Schauspieler, Autor und Produzent bereits unter anderem beim letzten Kreatalk in der Stummschen Reithalle Anfang des Jahres und im Redaktionsgespräch in Neunkirchen betonte. Reeb spielt auch in „Happy Hour“ und zwar in der Rolle des Silvio.
Auch in Mismans „Sekundenschlaf“ spielt er - ausgezeichnet als bester Hauptdarsteller - mit. Aber auch in mehreren Tatortproduktionen, Werbefilmen und Kurzfilmen hat er mitgewirkt. Mit dem Ziel, junge Filmemacher zu unterstützen, engagiert er sich seit 2016 beim damals ersten Saar-Lor-Lux Filmfestival in Berlin. Seit zehn Jahren ist er Inhaber des Saabrücker Kunst- und Kulturclubs „Die Winzer“ und hat im vergangenen Jahr die Firma Film-Event-Treff gegründet. Diese Firma möchte er gerne in Neunkirchen ansiedeln (wir berichteten), um filmbegeisterten Nachwuchs in die Stadt zu locken, die auch den Filmproduzenten Günter Rohrbach (bekannt durch „Das Boot“) hervorgebracht hat.
