Glatte Fahrbahn wird vielen zum Verhängnis

Kreis Neunkirchen · Die Gemeinschaftsschule und das Gymnasium Ottweiler sowie die Maximilian-Kolbe-Schule beendeten gestern vorzeitig den Unterricht. Und auch in anderen Schulen gestaltete sich der Tag anders als gewöhnlich.

 Stummplatz in Weiß: Auch die Christusstatue aus der Gulliver-Welt auf dem Neunkircher Weihnachtstreff wurde vom Schnee kalt erwischt. Fotos: Willi Hiegel

Stummplatz in Weiß: Auch die Christusstatue aus der Gulliver-Welt auf dem Neunkircher Weihnachtstreff wurde vom Schnee kalt erwischt. Fotos: Willi Hiegel

Er sieht leider nicht nur schön aus, sondern bringt vor allem enorme Gefahren im Verkehr mit sich: Schnee. Allein im Zeitraum von 5 Uhr bis 11.10 Uhr ereigneten sich gestern wegen des überraschenden Schneefalls im Raum Neunkirchen elf Verkehrsunfälle. Die Polizei in Illingen registrierte zwei Zusammenstöße. Auf den Autobahnen kam der Verkehr vormittags nur sehr schleppend voran. Vor allem die Lkw hatten Probleme. Viele Zeitgenossen waren gestern noch mit Sommerreifen unterwegs, obwohl die Verkehrsexperten vor diesem Leichtsinn immer wieder warnen. Bei den registrierten Unfällen handelte es sich durchweg um "typische Glätteunfälle", sagte die Polizei auf SZ-Anfrage. "Klassisch" sind dabei Auffahrunfälle durch das Unterschätzen des Bremswegs oder Rutschpartien in Straßengräben und gegen Verkehrsschilder.

Der Schneefall kam auch für die Bauhöfe überraschend. "Die Wetterdienste sprachen gestern von leichtem Schneeregen ab einer Höhe von 400 Metern", erklärte die Pressestelle der Stadt Neunkirchen . Mit so viel Schnee hätte niemand gerechnet. Der Zentrale Betriebshof Neunkirchen war ab 6 Uhr morgens mit sieben Fahrzeugen im Einsatz. Bereits gegen Mittag lief der Verkehr fast überall wieder wie gewohnt. "Die Straßen sind inzwischen wieder gut zu befahren", teilte die städtische Pressestelle am frühen Nachmittag mit.

Der Weg zur Arbeit oder zur Schule am frühen Morgen gestaltete sich für viele nicht so einfach wie gedacht. Mehrere Schulen beschwerten sich darüber, dass die Schulbusse nicht fuhren. Die Neunkircher Verkehrsgesellschaft (NVG) betonte hingegen, dass es nur in Höhenlagen zu Fahrtausfällen kam. Oft mussten ganze Bereiche wegen Unfällen umfahren werden, so die NVG. "Natürlich gab es extreme Verspätungen aufgrund der gefährlichen Wetterlage, aber alle Busse waren im Einsatz", sagte Pascal Koch, NVG-Geschäftsführer.

In den meisten Schulen war nicht mal die Hälfte der Schüler anwesend. In der Gemeinschaftsschule und dem Gymnasium Ottweiler hatten die Schüler Grund zu besonderer Freude, hier war schon nach der dritten Schulstunde Schluss. Und auch die Wiebelskircher Maximilian-Kolbe-Schule stellte schon nach der fünften Stunde den Unterricht ein.

In Schiffweiler sah das anders aus. "Ich glaube, für die Schüler ist es einfacher, nach der sechsten Stunde nach Hause zu kommen als vormittags, wenn noch Verkehrschaos ist", erläuterte Gabi Jung, stellvertretende Schulleiterin der Mühlbachschule. Dort wurde der Unterricht, wenn zu wenig Schüler da waren, mit den Parallelklassen zusammengelegt. So auch in der Ganztagsgemeinschaftsschule Neunkirchen . Der Schulalltag sollte hier so normal wie möglich ablaufen. "Zwar waren zu Unterrichtsbeginn weniger als 50 Prozent der Schüler da, aber nach und nach kamen immer mehr hinzu", sagte der Schulleiter Clemens Wilhelm auf Anfrage der SZ.

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