Glass Opening Tolles Bühnen-Comeback nach 50 Jahren

Neunkirchen · Ein Klassentreffen der Rock- und Popgeschichte stand in der Stummschen Reithalle an. Glass Opening gaben dort ihr Revival-Konzert.

 Revival nach 50 Jahren: Die Neunkircher Band Glass Opening spielte in Originalbesetzung in der mit 250 Besuchern proppenvollen Stummschen Reithalle und setzte dort an, wo man einst aufgehört hatte.

Revival nach 50 Jahren: Die Neunkircher Band Glass Opening spielte in Originalbesetzung in der mit 250 Besuchern proppenvollen Stummschen Reithalle und setzte dort an, wo man einst aufgehört hatte.

Foto: Jörg Jacobi

Es machte Peng – und die Zeitmaschine der Rock- und Popmusik der 60er Jahre lief in der Stummschen Reithalle an. Schon eine halbe Stunde vor Konzertbeginn war vor und in der Halle fröhlich buntes Treiben zu sehen. Ein vorbeigehender Passant fragte scherzend: „Geht es da zur Ü 60-Party?” Annähernd 250 Konzertbesucher waren da schon zeitig vor Ort, um die legendäre Band Glass Opening zu sehen und natürlich auch zu hören.

Die saarländischen Buwe, die vor über 50 Jahren zusammen musizierten und harmonisierten, sind „back in Neinkeije“. Noch war kein Ton zu hören und kein Opening zu sehen, doch die Stimmung war schon perfekt und locker. Unbestuhlt, wie sich das bei einem Konzert aus den 60ern gehört, präsentierte sich die ausverkaufte Reithalle. Franz Keller sagte: „Heute Abend ist nicht Friday Night in San Francisco, sondern Freitag Abend in Neunkirchen.” Viele Fans, langjährige Freunde und Bekannte der Band, waren gekommen. Wie Karin zur SZ sagte: „Es ist wie ein großes Klassentreffen.” Sabrina kennt aus der guten alten Zeit einige Musiker aus der damals beliebten Gaststätte „Krug”, „und jetzt hab ich auch noch die Inge getroffen, eine alte Bekannte aus der alten Neinkeijer Zeit, das macht die Stimmung jetzt schon perfekt“.

Ein guter Freund der Band, Piet aus Holland, ist extra angereist, um Technik, Sound und die Lightshow auszusteuern. Dann war es so weit, Glass Opening (zu Deutsch: Glasöffnung) öffnete das Glas, das sich mit wunderbarer Musik füllen ließ. Taufrisch und kein bisschen angestaubt präsentierten die vier Musiker die Songs ihrer Vorbilder. Amby Schillo an der Gitarre, Bodo Bode am Bass, Eddy Bachinger an den Drums und Jürgen Schneider an der Gitarre ließen die musikalische Zeitmaschine rückwärts laufen. Lieder ihrer Vorbilder, die sie zum Musikmachen inspirierten – von Bands wie Cream, Move, Black Sabbath oder Led Zepplin, um nur einige zu nennen – waren unter anderen an diesem Abend Programm. Die Rocker von damals stapften mit den Füßen und schüttelten ihre im Laufe der letzten 50 Jahre teils etwas lichter gewordenen Köpfe im Takt der Musik. Sie zeigten, dass sie nichts verlernt hatten.

Vor der Tür der Stummschen Reithalle stand währenddessen noch immer Dieter Krämer und wartete auf seinen Freund Winfried Schmitt. 20 Minuten nach Konzertbeginn kam dieser dann an. „Typisch Winnie“, lachte Krämer, „zur Schule kam er auch immer zu spät.” Dann ging es ab ins Gewühle.

Über zwei Stunden spielten Glass Opening ihr Konzert mit 28 Titeln von US- und britischen Bands, die bei geschlossenen Augen den Originalen sehr, sehr nahe kamen. „Das war eine musikalische Granate“, sagte einer, der sich der SZ als „Apollo” und Kenner der Musikgeschichte vorstellte, und fügte an: „Ein hochkarätiges musikalisches Klassentreffen der Rock- und Popgeschichte wurde an diesem Abend in der Stummschen Reithalle gefeiert, einfach spitzenmäßig.“

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