Geteiltes Leiden, geteiltes Hoffen

Münchwies · Unter dem Motto „Wodurch uns Kräfte zuwachsen – Bedingungen zur Förderung von Gesundheit“ stand die Fachtagung in Münchwies. Über 200 Gäste waren zu Fachvorträgen und Diskussionen gekommen.

Mehr als 700 Selbsthilfegruppen gibt es nach Aussage von Beate Ufer, Mitarbeiterin der Koordinierungsstelle Selbsthilfe "KISS", allein im Saarland. Die meisten der Gruppen helfen Menschen bei der Bewältigung von Krisen und Krankheiten. Dazu zählen in zunehmendem Maße auch Depressionen, Ängste sowie die vielfältigen Ausprägungen von Süchten.

Diese Selbsthilfegruppen sind jedes Jahr im November zu einem Fachtag in die AHG-Klinik nach Münchwies eingeladen. Das Treffen stand in diesem Jahr unter dem Motto "Wodurch uns Kräfte zuwachsen - Bedingungen zur Förderung von Gesundheit". Dr. Monika Vogelgesang, Chefärztin der Klinik, begrüßte am Vormittag die über 200 Gäste und leitete die Plenumsveranstaltung ein.

Moderiert von Wolfgang Bensel, therapeutischer Mitarbeiter der Reha-Einrichtung, erörterten die Vertreter der verschiedenen Selbsthilfegruppen , wie etwa der Anonymen Alkoholiker, dem Kreuzbund und den Guttemplern, ihre bestärkenden und gesundheitsfördernden Erfahrungen.

In der Einleitung wurde auf den Ansatz der Salutogenese hingewiesen, einem Konzept, das vorrangig nach den Bedingungen und dem Schutz von Gesundheit fragt. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass Krankheit überwunden werden kann und Gesundheit dort entsteht, wo Menschen sich den Krisen des Lebens stellen.

Gemeinschaft ist wichtig

In der Überwindung und Bewältigung dieser schwierigen Lebensaufgaben kommt der Gemeinschaft eine ganz wichtige Bedeutung zu. Geteiltes Leiden und gemeinsames Hoffen seien bedeutende Wirkfaktoren der Selbsthilfe. Darüber hinaus gab die Diskussion einen beeindruckenden Einblick in das ehrenamtliche Engagement von Menschen, die sich oft bereits über Jahrzehnte aktiv in ihren Gruppen und Verbänden einbringen. Im Anschluss an die Gesprächsrunde bestand die Möglichkeit, das Thema der Ressourcenförderung und Gesundheitserhaltung in neun Arbeitsgruppen zu vertiefen. Dabei wurde beispielsweise erörtert, was vor Stress schützen kann, welche Möglichkeiten Sport und Bewegung bieten und wie die Achtsamkeitsorientierung den Prozess des Gesundwerdens befördert.

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