Gerettet aus der Tötungsstation

Neunkirchen · Der Verein „Hundepfoten Saarpfalz“ kauft gefangene Hunde aus einer Tötungsstation in der Slowakei frei. Das hat die Leser unserer Zeitung überzeugt: Sie wählten den Verband zum Sieger im Monat November bei der SZ-Aktion „Saarlands Beste“.

 Über 200 Hunde hat der Verein aus einer Tötungsstation in der Slowakei freigekauft – so wie diese beiden Welpen. Foto: Verein

Über 200 Hunde hat der Verein aus einer Tötungsstation in der Slowakei freigekauft – so wie diese beiden Welpen. Foto: Verein

Foto: Verein

Mit viel Aufwand setzt sich der Verein "Hunde pfoten Saarpfalz" dafür ein, für herrenlose Hunde aus der Slowakei ein neues Zuhause zu finden. Für dieses herausragende Engagement wählten jetzt 354 SZ-Leser den Verein zu Saarlands Bestem im Monat November.

Der im April 2012 gegründete Verein engagiert sich dafür, möglichst viele Hunde aus Zvolen und Zlate Moravce in der Slowakei an tierfreundliche Menschen in ganz Deutschland zu vermitteln. Ursprünglich kümmerte sich "Hundepfoten Saarpfalz" um herrenlose Hunde in Spanien, berichtet der Vereinsvorsitzende Bernd Hermann. Doch nachdem die Kontaktperson für Spanien den Verein verlassen hatte, habe man sich neu orientiert.

Im April 2013 holten die Vereinsaktivisten die ersten Hunde aus einer staatlichen Tötungsstation im slowakischen Zvolen . Seither fahren die Mitglieder alle fünf Wochen in die Slowakei, um die Hunde für den Transport abzuholen. Zudem versorgen sie Tierheime vor Ort mit Medikamenten, Decken und Spielzeug. Zurück im Saarland versuchen die engagierten Tierfreunde, die Hunde an Adoptiveltern oder Pflegefamilien zu vermitteln. Für die Adoption muss ein entsprechender Vertrag unterzeichnet werden. Wer sich bereit erkläre, eine Pflegestelle einzurichten, müsse lediglich die Futterkosten zahlen, die Tierarztkosten übernehme der Verein, so Hermann.

Die Vermittlung läuft wie folgt ab: Wer an den Hunden interessiert ist, kann sich auf der Internetseite von "Hundepfoten Saarpfalz" (www.hundepfoten-saarpfalz.de ) einen Hund aussuchen. Darauf erfolgt eine Vorkontrolle des Interessenten durch ein Vereinsmitglied, erläutert Hermann. Dabei werde abgeklärt, so Hermann, wie das Tier in seinem neuen Zuhause gehalten werde. Wenn alles passe, könne der Adoptionsvertrag unterzeichnet werden und die Übergabe erfolgen. Der Verein erhebt dafür eine "Schutzgebühr" zwischen 200 und 280 Euro. Darin enthalten sind ein EU-Heimtierausweis, der gesetzlich vorgeschriebene Chip, Impfungen, Entwurmung sowie Floh- und Zeckenschutz.

Über 200 Hunde, die in der Tötungsstation in Zvolen untergebracht waren, hat der Verein bereits gekauft und an Adoptiveltern und Pflegefamilien vermittelt. "Seit wir uns in der Slowakei engagieren, kam es bislang zu keinen Tötungen in der Einrichtung", sagt Hermann. Normalerweise werden die Hunde dort nach 60 Tagen getötet. "Hundepfoten Saarpfalz" hat aber unlängst mit dem Leiter der Tötungsstation vereinbart, dass diese Frist überschritten werden darf, vorausgesetzt es gelingt dem Verein, möglichst viele Hunde freizukaufen. Rund 40 000 Euro hat der Verein seit März 2013 für die slowakischen Hunde aufgebracht. Vor allem über Mitgliedsbeiträge und private Spenden kam das Geld zusammen. Darüber hinaus engagiert sich der Verein auch für den Tierschutz in der Region, arbeitet mit Tierheimen und Veterinärämtern zusammen.

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