Gemeinsam gegen Leukämie

Eppelborn. Leukämie - ein Begriff, den viele nicht wirklich mit Inhalt füllen können, anderen wiederum macht dieses Wort vielleicht auch einfach nur Angst. Christine Neumann aus Macherbach weiß genau, was es bedeutet, an Leukämie erkrankt zu sein. Im Spätsommer 2010 bekam sie die Diagnose akute myeloische Leukämie (wir berichteten)

 Der 13-jährige Max sucht einen Stammzellspender. Foto: DKMS

Der 13-jährige Max sucht einen Stammzellspender. Foto: DKMS

Eppelborn. Leukämie - ein Begriff, den viele nicht wirklich mit Inhalt füllen können, anderen wiederum macht dieses Wort vielleicht auch einfach nur Angst. Christine Neumann aus Macherbach weiß genau, was es bedeutet, an Leukämie erkrankt zu sein. Im Spätsommer 2010 bekam sie die Diagnose akute myeloische Leukämie (wir berichteten). Dass die 57-Jährige heute noch lebt, verdankt sie ihrem Bruder Klaus Schmitt, der ihr Stammzellen spendete. "Er passte wie ein Zwilling zur mir", sagt Christine Neumann. Im Februar 2011 wurde die erfolgreiche Transplantation durchgeführt.Heute lebt die 57-Jährige jeden Tag sehr bewusst und wird angetrieben von dem Gedanken, anderen zu helfen. "Mein Leben muss doch einen Sinn haben", sagt sie und lächelt. Für Samstag, 19. Mai, hat sie den Aktionstag "Wir gegen Leukämie" initiiert. Von zehn bis 16 Uhr können sich die Besucher im Big Eppel in Eppelborn über die Krankheit und das Thema Stammzellspende informieren. "Leukämie ist eine komplexe Krankheit", sagt Neumann. "Es gibt keinen handfesten Tumor. Die Krankheit spielt sich im ganzen Körper ab, jeder Betroffene reagiert anders." Deshalb freut sich die 57-Jährige, dass sie für ihren Aktionstag zwei namhafte Hämatologen gewinnen konnte. In Vorträgen informieren sie über Leukämie und die Behandlungsmethoden.

"Viele Menschen sollen die Chance haben, die ich bekommen habe", sagt Neumann. Deshalb werden an dem Aktionstag auch Mitarbeiter der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) vor Ort sein. Denn eine Stammzellspende kann Leben retten. Auch der 13-jährige Max aus Kelkheim (Norddeutschland) ist an Leukämie erkrankt und auf eine Stammzellspende angewiesen. Christine Neumann hofft, dass vielleicht in Eppelborn der passende Spender gefunden werden kann. Denn von zehn bis 16 Uhr können sich gesunde Menschen im Alter zwischen 18 und 55 Jahren typisieren lassen. "Ich wäre froh, wenn vor allem junge Menschen den Gedanken an die Krankheit zulassen und sich typisieren lassen würden", sagt Neumann.

Was es bedeutet, Stammzellspender zu sein, wird Gitte Sprau-Brenner aus Schmelz auf dem Aktionstag berichten. Sie hat sich nicht nur typisieren lassen, sondern bereits mit ihrer Spende einem 40-jährigen Mann das Leben gerettet. Diesen wird sie auch demnächst kennenlernen. "Zwei Jahre nach der Spende ist es möglich, dass Empfänger und Spender Kontakt zueinander aufnehmen", erklärt Neumann. Nach einer Stammzellspende wird der Spender übrigens weiter betreut. "Für ein Jahr ist der Spender der am besten untersuchte Mensch auf der Welt", weiß Neumann.

Neben der Typisierungsaktion ist für die DKMS auch die finanzielle Unterstützung wichtig. Denn jede Registrierung und Typisierung kostet die DKMS 50 Euro. Deshalb fließt der Erlös aus einer Tombola und dem Kuchenverkauf in die Einrichtung.

Es gibt auch ein Spendenkonto, das für die Aktion eingerichtet wurde: Spendenkonto: 1000 079 62 bei der Sparkasse Eppelborn/Neunkirchen, BLZ: 592 520 46.

dkms.de

AUF EINEN BLICK

Der Aktionstag "Wir gegen Leukämie" findet am Samstag, 19. Mai, zehn bis 16 Uhr, im Big Eppel in Eppelborn statt. Den ganzen Tag können sich Menschen von 18 bis 55 Jahren für die Deutsche Knochenspenderdatei registrieren und typisieren lassen. Außerdem gibt es eine Tombola und ein Rahmenprogramm: zehn Uhr: Spielmannszug, Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß Steinbach; elf Uhr: Vortrag von Dr. Stephan Kremers, Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie, Lebach; 12.30 Uhr: Gitte Sprau-Brenner, Stammzellspenderin spricht über ihre Erfahrungen; 13.30 Uhr: Auftritt der Juniorengarde der Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß Steinbach; 14.30 Uhr: Vortrag von Prof. Dr. Michael Pfreundschuh, Direktor der Klinik für Innere Medizin I, Uniklinik Homburg. Die Moderation übernimmt Jürgen Nürnberger, Ortsvorsteher von Macherbach. Auch für eine Kinderbetreuung ist gesorgt. evy

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