Geist der Synode zeigt Wirkung

Neunkirchen · Maximal noch 60 Pfarreien aus jetzt 173 soll es künftig im Bistum Trier geben. Experten diskutieren derzeit die neuen Zuschnitte. Im März 2017 will die Arbeitsgruppe einen ersten Entwurf vorlegen.

Viele seien am Ende ein bisschen "platt" gewesen. Die Arbeit für die Trierer Bistumssynode habe schon Kraft gekostet, sagt der Neunkircher Dechant Olaf Harig. Harig war einer von 279 Synodalen, die sich zweieinhalb Jahre mit Fragen zu Gott und der Welt, zu Kirche heute und zur Zukunft des Bistums auseinandergesetzt haben - 109 Frauen, 170 Männer; 117 Kleriker, 162 Laien. Am 30. April unterzeichnete Bischof Ackermann das Abschlussdokument (www.bistum-trier.de ). "Nach einer Phase der Erholung im Sommer" herrsche wieder Aufbruch, das Papier mit Leben zu erfüllen, so Harig im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung weiter: "Der nächste Berg wartet." Der Schwung soll auf keinen Fall abebben: "Wir müssen aufpassen, dass es bald die ersten Meilensteine zu sehen gibt." So ein "Meilenstein" könnte im nächsten Frühjahr sichtbar werden. Am 24. März will die Arbeitsgruppe Raumgliederung einen ersten Entwurf vorlegen. Quasi ein "Start-up", so Harig: "Ein Signal mit Außenwirkung. Denn die Menschen fragen sich: Wie sieht das kirchliche Leben bei mir vor Ort in Zukunft aus?" Maximal noch 60 Pfarreien soll es bistumsweit geben (jetzt 173). Auch die Pfarreien in unserer Region werden in größeren Einheiten aufgehen: "Mit hoher Wahrscheinlichkeit", so Harig, könnten die fünf Seelsorge-Einheiten in seinem Neunkircher Dekanat zu einem pastoralen Raum werden. Vielleicht noch mit Grenzveränderungen. Die mittlere Verwaltungsebene Dekanate wird es dabei künftig so nicht mehr geben. Der Landkreis Neunkirchen wird derzeit abgedeckt von den Dekanaten Neunkirchen (Neunkirchen , Schiffweiler, Spiesen-Elversberg) und Illingen (Eppelborn, Illingen, Merchweiler und Ottweiler), zusammen knapp 80 000 Katholiken. In der Arbeitsgruppe Raumgliederung sitzen Kenner für Personalwesen , Verwaltung, Finanzen, Seelsorge, Struktur- und Geodaten. Sind die Zuschnitte klar, beginnt die sogenannte "Kundschafterphase": die inhaltliche Ausgestaltung der Pfarreien der Zukunft. Was bietet die Pfarrei und wie kann sie als Netzwerk mit Themenzentren gestaltet werden? Schließlich sind Personalfragen zu beantworten. Dreier-Teams (ein Pfarrer und zwei weitere Hauptamtliche) werden künftig die Pfarrei leiten. Eine zweites Thema mit Außenwirkung wird zu Beginn des neues Jahres konkret in Angriff genommen, wie Harig weiter berichtet. Dann kümmert sich eine Arbeitsgruppe um "Beerdigungsdienst durch Laien". Es geht um Standards für die Anforderungen, die Schulung und die Ausbildungsinhalte. Die Agenda für die Nach-Synodenzeit ist umfangreich. Und die ehemaligen Synodalen, so heißt es im Abschlusspapier, sollen "Botschafter und Botschafterinnen" ihrer Sache bleiben.

Im Sinne der Perspektivwechsel der Synode ist im Dekanat Illingen ein Firm-Konzept über Pfarreigrenzen hinweg entwickelt worden. < Siehe dazu

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort