Gastfamilien ermöglichen unbeschwerte Zeit

Neunkirchen · Verein organisiert für Kinder aus der Umgebung von Tschernobyl einen dreiwöchigen Aufenthalt im Sommer.

 Zu Gast: Weißrussische Kinder mit ihren Betreuerinnen sowie Gasteltern mit ihren eigenen Kindern beim Spiele-nachmittag in Lebach im Sommer des vergangenen Jahres. Foto: Herbert Keilbach

Zu Gast: Weißrussische Kinder mit ihren Betreuerinnen sowie Gasteltern mit ihren eigenen Kindern beim Spiele-nachmittag in Lebach im Sommer des vergangenen Jahres. Foto: Herbert Keilbach

Foto: Herbert Keilbach

() Der Verein Saarländische Kinderhilfe sucht saarlandweit Gastfamilien, die weißrussische Kinder im Sommer für drei Wochen aufnehmen. Seit dem Sommer 1994 konnten über 950 weißrussische Kinder aus dem von der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl betroffenen Gebiet ihre Ferien bei saarländischen Gastfamilien verbringen.

"Die Fahrzeit mit dem Bus ist dank der verbesserten Infrastruktur in Polen mittlerweile kürzer geworden, die Verstrahlungsprobleme in Teilen von Weißrussland sind aber auch nach über 30 Jahren Reaktorkatastrophe noch lange nicht überwunden", erklärt Peter Chodorski, Vorsitzender der Saarländischen Kinderhilfe. Nach wie vor sei die Sommererholung für die Kinder aus den verstrahlten Gebieten eine wichtige, gesundheitliche Hilfe und ein außergewöhnliches Erlebnis.

Die Kinder würden vor der Reise nach Deutschland ärztlich untersucht und seien nicht akut krank, so Chodorski. Allerdings sei ihr Immunsystem aufgrund der Umwelteinflüsse weitaus anfälliger gegen Krankheiten. Der vorrangige Zweck der Erholung ist es daher, das Immunsystem der Kinder zu stärken.

Für die Zeit vom 24. Juni bis 18. Juli werden wieder Gastfamilien gesucht. "Jede neue Gastfamilie, die wir für die Kindererholung gewinnen können, bedeutet für ein Kind aus einem weißrussischen Dorf ein unvergessliches Erlebnis", betont der Vorsitzende. Und weiter: "Deshalb engagieren wir uns für diese Kinder, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen."

Für Abwechslung und Kurzweil im Ferienalltag sorgt ein von der Saarländischen Kinderhilfe organisiertes und finanziertes Ferienprogramm. Dabei treffen sich die weißrussischen Kinder mit ihren Gasteltern und deren Kindern zwei Mal in der Woche zu gemeinsamen Veranstaltungen und Spielen. Im vergangenen Sommer haben 14 Gasteltern 21 Kinder aufgenommen.

Nur durch das persönliche Engagement der saarländischen Gastfamilien, die die Kinder aus den entlegenen, weißrussischen Dörfern drei Wochen lang umsorgen, sei die Sommererholung immer wieder möglich, so Peter Chodorski.

Nähere Auskünfte zur Aufnahme der Kinder erteilen: Peter Chodorski, Tel. (0 68 42) 15 19, und Herbert Keilbach, Tel. (0 68 03) 34 38.

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