Gast im eigenen Haus

Neunkirchen · Bei der Aktion „Nacht der Kirchen“ an Pfingstsonntag greift das Diakonische Werk die Idee des Aller-Welts-Gartens auf. Einheimische und Zuwanderer bewirtschaften den Garten gemeinsam. Das leitet leicht über zur aktuellen Flüchtlingsfrage.

 Der Aller-Welts-Garten ist das Vorbild für den Garten der Kulturen in der Christuskirche. Foto: cle

Der Aller-Welts-Garten ist das Vorbild für den Garten der Kulturen in der Christuskirche. Foto: cle

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In diesem Jahr können Pfarrer, Presbyter und Helferteam der evangelischen Kirchengemeinde Neunkirchen selbst mal zu Entdeckern werden. Denn an Pfingstsonntag, 24. Mai, bei der landesweiter Aktion "Nacht der Kirchen" (siehe "Stichwort") leisten sie keinen Gastgeber-Dienst. "Wir haben einen freien Abend und können mal woanders hingehen", stellt Presbyter Helmut Werz im Gespräch mit unserer Zeitung stellvertretend für alle und mit Freude fest. Die Christuskirche hatte in den Vorjahren immer offene Türen bei der Nacht-Aktion. Diesmal auch, aber Gastgeber in diesem Gotteshaus ist diesmal ein anderer: Ab 20 Uhr lädt das Diakonische Werk an der Saar (DWSAAR) in seine Diakoniekirche an den Unteren Markt ein. Die Christuskirche verwandelt sich in der Pfingstnacht in einen Garten der Kulturen, wie Helmut Paulus von der Pressestelle des DWSAAR im SZ-Gespräch weiter berichtet. Das Programm, so Paulus, greife die Idee des Aller-Welts-Gartens auf, den das Diakonische Zentrum Neunkirchen in der Kleingartenkolonie Forststraße Neunkirchen betreibt. Einheimische und Zuwanderer bewirtschaften diesen Garten gemeinsam. "Auch viele unserer Kulturpflanzen sind ursprünglich Einwanderer aus anderen Kontinenten", erinnert Paulus.

Diese Pflanzen stehen im Mittelpunkt der Diakoniekirche. "Wir pflanzen in der Kirche Gemüse aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen und erzählen dazu die Geschichte der jeweiligen Pflanzen", verrät Diakonie-Mitarbeiter Walter Schnell, der den Aller-Welts-Garten betreut. Dazu gibt es Musik, Speisen und Getränke aus verschiedenen Ländern. Zwei Ausstellungen dokumentieren zudem die schwierige Lage von Flüchtlingen. Die Migrationsdienste des Diakonischen Werks und das Projekt "Flüchtlinge und Gemeinde" erläutern ihre Aufgaben.

Helmut Werz will an seinem freien Abend mal in Wiebelskirchen vorbeischauen. Da präsentieren sich katholische und evangelische Kirche ganz ökumenisch. Und auch ein Stopp in Wellesweiler reizt ihn. Hier wurde 2010 ein neues Pfarrzentrum mit neuem Nutzungskonzept gebaut. "Mal sehen, wo es mich hintreibt und wen man so trifft", sagt Werz. Aber sicher kommt der Presbyter auch irgendwann noch in die Christuskirche. Als Gast im eigenen Haus.

< Acht Gotteshäuser aus dem Landkreis Neunkirchen machen mit bei der "Nacht der Kirchen". Ein Überblick auf

Zum Thema:

Stichwort"Nacht der Kirchen": An Pfingstsonntag, 24. Mai, laden die katholischen und evangelischen Gemeinden im Saarland wieder zu einer "Nacht der Kirchen" ein. Landesweit machen 66 Gotteshäuser mit. red

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