Neunkircher Wahrzeichen Gasometer in Neunkirchen wurde gesprengt

Update | Neunkirchen · Der Gasometer in Neunkirchen ist Geschichte: Am heutigen Freitagnachmittag wurde er gesprengt.

Fotos: Ein Wahrzeichen verschwindet - Gasometer in Neunkirchen wird gesprengt
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Ein Wahrzeichen ist verschwunden: Gasometer in Neunkirchen wurde gesprengt

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Foto: BeckerBredel

16.14 Uhr: Der Gasometer in Neunkirchen wurde gesprengt.

16.00 Uhr: Die Sprengung steht bevor (voraussichtlich bis 16.15 Uhr).

15.44 Uhr: Nach Auskunft der Stadt Neunkirchen soll der Gasometer um kurz nach 16 Uhr gesprengt werden.

14.45 Uhr: Die Wasserwerfer der Werkfeuerwehr von Saarstahl bewässern die Erdwälle, auf die der Gasometer fallen soll.

14.20 Uhr: Langsam wird das Gelände geräumt. Um wie viel Uhr es genau los geht, ist immer noch nicht klar.

Zur Geschichte des Gasometers:

Einst stand er mitten im Gelände der Neunkircher Hütte, die 1982 geschlossen wurde und zum größten Teil abgerissen wurde. Seitdem grüßte er weithin sichtbar als Landmarke im Hüttenpark die Besucher der Stadt. Er war aber bis April in Betrieb, diente für das einige hundert Meter entfernte Stahlwerk als Gasspeicher. Am heutigen Freitag wird der Gasometer aus dem Neunkircher Stadtbild verschwinden. Die Stadt Neunkirchen bietet einen Livestream an, der über die Seite www.neunkirchen.de bei Facebook und Youtube zu finden ist.

Der Gasometer ist 50 Jahre alt, wurde 1970 gebaut. Er diente bis April als Gasspeicher für das Saarstahl-Werk in Neunkirchen und wird durch moderne Gasspeicher im Werksgelände ersetzt.

Der Gasometer ist 75 Meter hoch, hat einen Durchmesser von 68 Metern und fasst 80 000 Kubikmeter Gas. Er besteht aus 1000 Tonnen Stahl, die abtransportiert und von Saarstahl eingeschmolzen und wiederverwertet werden.

Die Sprengung liegt in den Händen des baden-württembergischen Unternehmens Sprengtechnik GmbH. Den Einsatz vor Ort leitet Sprengmeister Jens Rapp. Er und seine Mitarbeiter haben in den vergangenen Tagen die Sprengung vorbereitet. Wie bei einem Baum soll der Gasometer in ein vorbereitetes Bett aus Schotter- und Erdmassen umfallen. Zuerst, so die Planung, wird die stählerne Treppe am Gasometer gesprengt, dann die Haube und schließlich der Korpus selbst, alles aber innerhalb weniger Sekunden. Fünf Kilo Sprengstoff werden verwendet, sie sind auf 110 Ladungen verteilt.

Der Umkreis von 300 Metern rund um den Gasometer ist für alle gesperrt. Davon betroffen sind auch mehrere Straßen.

Ursprünglich war die Sprengung für Sonntag geplant. Wegen Unwetterwarnungen haben die Verantwortlichen diese vorgezogen. Sie sehen wegen den Vorbereitungen der Sprengung die Gefahr, dass hohe Windgeschwindigkeiten und Sturmböen die geschwächte Stahlkonstruktion des Gasometers gefährden könnten.

Auf dem Gelände des Hüttenparkes mit dem Gasometer wird das Unternehmen Globus ein neues SB-Warenhaus bauen. Die Erdarbeiten sind ausgelaufen.