Ganz lauschig im Wohnzimmer mit Margret Gampper

Wiebelskirchen · In ihrem Programm „Rotes Licht und weiße Weste“ singt Margret Gampper Chansons von Liebeslust und -frust. Die noch in den 60er Jahren verbotenen Lieder sorgten durch ihre schelmische Art für Schmunzeln.

 In kuscheliger Atmosphäre auf Tuchfühlung mit dem Publikum: Margret Gampper. Foto: thomas seeber

In kuscheliger Atmosphäre auf Tuchfühlung mit dem Publikum: Margret Gampper. Foto: thomas seeber

Foto: thomas seeber

Einen ausgesprochen vergnüglichen Samstagabend erlebten die Gäste des voll besetzten Waldschlafhauses Eberstein mit Margret Gampper und dem Pianisten Bernd Möhl. "Rotes Licht und weiße Weste" nennen die beiden ihr Programm mit "keuschen und weniger keuschen Liedern" zum Thema Liebeslust und Liebesfrust, unter anderem von Friedrich Holländer, Kurt Tucholsky und Hugo Wiener. In der gemütlichen Wohnzimmeratmosphäre des Waldschlafhauses schafften es Gampper und Möhl auf Anhieb, einen direkten Kontakt zum Publikum herzustellen. Die frechen Liedtexte und die ausgeprägte Mimik der Schauspielerin Margret Gampper taten ihr Übriges, die Zuhörer bestens zu unterhalten. Viele der Lieder, die wegen ihrer eindeutigen Zweideutigkeit bis in die 60er Jahre verboten waren, produzierten ständiges Gelächter und viel Beifall. "Ach Jott, wat sind die Männer dumm" oder "Wegen Emil seiner unanständ'gen Lust" sind mitten aus dem Leben gegriffen und erstaunlich aktuell: "Ick lass keenen Doktor an meine Brust wegen Emil seiner unanständ'gen Lust. Wie ich bin, hat der Emil immer schon gewusst, da hätte er mich ja nicht zu nehmen gemusst".

Auch Dieter Rentmeister und Waltraut Hoffmann aus Neunkirchen amüsierten sich köstlich: "Die Räumlichkeiten könnten vielleicht etwas größer sein, aber die schauspielerische und die musikalische Leistung sind sehr gut." Das Essen, das in der Pause angeboten wurde, Chili con Carne und Ratatouille, war, so Waltraut Hoffmann, "einfach super". Nach der Pause ging es lustig weiter. Von dem komplizierten und chaotischen Versuch, eine Schokoladentorte herzustellen, über die unterschiedlichsten Diäten ("Der Bauch muss weg") zu den Niederungen eines Mädchenpensionats . . . Margret Gampper konnte mit Witz und Charme und absoluter Textsicherheit ihr Publikum begeistern.

Gampper: "Ich hoffe, es hat Ihnen Freude gemacht, aber ich hatte den Eindruck: Ja!" Da täuschte sie sich nicht. Nach langanhaltendem Applaus und zwei Zugaben konnte sie sich sicher sein, dass dieser Abend allen viel Freude gemacht hat.

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