Fürth will erstes Bioenergie-Dorf werden

Fürth. Das Projekt Nahwärmeversorgung in Fürth geht zügig voran

Fürth. Das Projekt Nahwärmeversorgung in Fürth geht zügig voran. Nachdem die Bevölkerung des Ortes in einem Faltblatt über die Vorzüge der Nahwärmeversorgung informiert worden ist, nach einer Fragebogenaktion im Ort, der Gründung eines Arbeitskreises Nahwärme mit Ortsvorsteher Axel Haßdenteufel an der Spitze und einer sehr gut besuchten Informationsveranstaltung in der Mehrzweckhalle (wir berichteten) wurde Mitte September als nächster Schritt eine Projektentwicklungsgesellschaft gebildet. Diese Institution ist erforderlich zur Gründung der Energiegenossenschaft Fürth, die später für den Bau und den Betrieb der Nahwärmeversorgung verantwortlich ist.Die Gründung einer solchen Genossenschaft ist aber auch notwendig, um die nächsten Schritte in dem Projekt gehen zu können, erklärt Ortsvorsteher Haßdenteufel. Zu ihren Aufgaben werden unter anderem die laufende Information der Bevölkerung, die Abschlüsse von Vorverträgen mit den späteren Nutzern, die Erstellung von Geschäfts- und Finanzierungsplänen sowie die Festlegung von Beiträgen und laufenden Kosten gehören. Dazu kommen die Verhandlungen mit Kreditinstituten zur Finanzierung des Gesamtprojektes sowie der Abschluss von Verträgen mit den Betreibern der Biogasanlagen zur kostenlosen Wärmebereitstellung. Zur Versorgung des Ortes mit Nahwärme ist der Bau einer Heizzentrale im Gewerbegebiet in der Weiherstraße erforderlich, von wo aus der Ort in zwei Bauabschnitten mit etwa 10 000 Metern Nahwärmeleitungsnetz erschlossen wird. Die Wärme kommt von zwei Biogasanlagen in Dörrenbach, die als Überschuss kostenlos zur Verfügung gestellt wird. An das Versorgungsnetz sollen aber nicht nur Privathaushalte, sondern auch öffentliche Einrichtungen wie Schule und Mehrzweckhalle sowie später auch das neue Seniorenzentrum angeschlossen werden. Derzeit laufen die Arbeiten an einem Businessplan, einem Wärmeliefervertrag und an einer Satzung für die Genossenschaft, die exakt auf den Ort abgestimmt werden muss, erklärt Haßdenteufel. Noch dieser Woche beginnen Finanzierungsgespräche mit Banken.

Bisher sind 290 Fragebögen aus der Bevölkerung zurückgegeben worden. Somit sei man auf einem guten Weg, erklärt Haßdenteufel, aus Fürth das erste Bioenergie-Dorf im Saarland zu machen.

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