Frischer Wind von Norden

Neunkirchen · Es war eine emotionale Reise durch die mystischen Landschaften Nordeuropas. Die Intensität, mit der die Band Norland Wind ihr Publikum mitnahm, war schlicht ergreifend.

. "Man konnte sich ganz genau in die Gegend hineinversetzen", bemerkte Astrid Cullmann aus St. Wendel. Sie und eine Vielzahl weiterer Gäste in der ausverkauften Stummschen Reithalle lauschten teils gebannt den Klängen, die Norland Wind im Rahmen ihres Konzerts inszenierten.

Seit 1993 gibt es die Band. Gegründet wurde sie vom Harfenisten Thomas Loefke und der Gitarristin Kerstin Blodig. Letztere musste das Konzert in der Reithalle allerdings kurzfristig absagen. Zum Glück konnte mit Philipp Wiechmann Ersatz gefunden werden. Das Quintett wurde durch Mads Klindt Poulsen am Piano ergänzt.

Insbesondere zwei herausragende Aspekte prägten das Programm. Zum einen das beeindruckend zarte Geigenspiel von Angelika Nielsen, die dem Publikum auch Titel ihres aktuellen Albums "Nordan" präsentierte. Die Stücke behandeln Persönliches: Den Song "Dogg og Sproti" widmete die von den Färöer Inseln stammende Violinistin beispielsweise ihren beiden Kindern.

Der durch die irische Gruppe Clannad bekannt gewordene Noel Duggan hingegen entführte die Hörerschaft zu den gälisch-irischen Wurzeln der Musik. Die Songs handeln von Tradition und Geschichten aus der Heimat des Gitarristen Donegal. Mit seinem erdigen Bariton brachte er den gesanglichen Part in das ansonsten instrumentale Konzert ein. Überhaupt waren es die vielen kleinen Erzählungen, die der Musik ihren zauberhaften Anstrich verliehen. Diese wurden nicht nur melodisch vorgetragen. Zwischendurch gab es immer mal wieder "sehr interessante Informationen über die Inseln und Länder", mit denen sich die Stücke befassen. "Damit konnte man die Lieder besser verstehen", so Cullmann. "Die Musik ist das Ergebnis unserer Reisen", die unter anderem nach Irland, Schottland und Skandinavien führten, erklärte Loefke: An den See Loch Ossian, zu alten Steinkirchen oder verschneiten Wäldern, die die Band zum Song "The snowy birchtrees" inspirierten.

"Ich habe sie schon einige Male gesehen und würde sicher noch ein weiteres Mal kommen. Sie sind immer wieder ein Genuss", fand Matthias Brill aus Neunkirchen , der sich als passionierter Musiker auch anstecken ließ: "Die Musik macht Lust auf eigene Betätigung."

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