Frischer Wind in der Gebläsehalle

Vieles wird bleiben, wie es war. Einiges wird ganz anders werden. Die Rede ist vom Kulturprogramm in Neunkirchen, dem ersten Halbjahr, der ersten "halbzeit" für die neue Gebläsehalle. Dass man sich da einiges Neue hat einfallen lassen, ist klar (wir berichteten). In den Genuss kommen auch die Abonnenten

Vieles wird bleiben, wie es war. Einiges wird ganz anders werden. Die Rede ist vom Kulturprogramm in Neunkirchen, dem ersten Halbjahr, der ersten "halbzeit" für die neue Gebläsehalle. Dass man sich da einiges Neue hat einfallen lassen, ist klar (wir berichteten). In den Genuss kommen auch die Abonnenten. Rund 300 sind das, und - wie Klaus Braße beim SZ-Besuch bestätigt - damit alle mitgegangen aus dem Bürgerhaus ins Hüttenareal. Die erste Veranstaltung haben sie schon hinter sich ("Jedermann! Das Musical" war auch die erste Abo-Veranstaltung), im Januar folgt ein Neujahrskonzert (gesonderter Bericht folgt), auf dem Plan stehen außerdem "Kalender Girls" (12. Februar, Komödie am Kurfürstendamm), "Don Carlos" (18. März, Theatergastspiele Kempf), "Nie wieder arbeiten" (18. April, Theatergastspiele Kempf) und eine Johann-Strauß-Gala (16. Mai, Junge Kammeroper Köln). Wer gerne ein Abo hätte, für sich selbst oder zum Verschenken, und den Anschluss verpasst hat: Es gibt, wie jedes Jahr, die verkürzte Form für Kurzentschlossene. Während die Abonnenten dann das bunte Programm dieser Saison genießen, feilt man bei der Kulturgesellschaft schon kräftig am Programm für die nächste. Und da können sich die Besucher auf einiges gefasst machen. Denn da wird - so viel verrät Braße schon mal - auf jeden Fall "Musical Magics" mit dabei sein.

Die Theaterabo-Reihe ist aber längst nicht mehr das einzige, was die Kulturgesellschaft an Abos anbietet. 3 x 3 Jazz Pianotrios ist schon längst ein Selbstläufer. Dieses Mal sind in der Stummschen Reithalle Benedikt Jahnel Trio (2. März), Riosence (5. April) und Makiko Hirabayashi Trio (25. April) zu hören. Die Karte gibt es für alle drei Veranstaltungen im Abo zu 24 Euro (Einzelverkauf 10, Abendkasse 12 Euro). Für die Comedy-Card zahlt man im Abo 30 Euro für drei Veranstaltungen. Mit dabei sind dieses Mal Langhals & Dickkopp (1. Februar), Heinz Gröning (15. März) und Detlev Schönauer (8. Mai). Schönauer wird allerdings nicht wie die anderen beiden in der Reithalle auftreten, sondern in der Gebläsehalle. Sein Programm "Allegretto Kabaretto" erklärt klassische Musik auf die ihm ganz eigene Art und Weise. "Es ist ein Versuch - und in Anbetracht des Orchesters auch ein Muss - mit Comedy in die Gebläsehalle zu gehen, aber Schönauer kriegt die sicher voll", glaubt Braße. In der Reithalle wiederum bleiben dann die Musiker für Abo Nummer vier, das Folkabo. Die Folkcard gibt's für 24 Euro, mit dabei sind Acoustic Eidolon (1. März), Kelpie (19. April) und Myrddin (10. Mai). "Das Angebot hat sich bewährt, da gibt es mittlerweile für alle drei Cards ein Stammpublikum auch von außerhalb", bestätigt Braße.

Spannender wird es da, was die Großveranstaltungen in der Gebläsehalle anbelangt. Familie Popolski gehört beispielsweise dazu. "Alle Musik kommt von der Polka, so behaupten die. Eine originelle musikalische Darbietung", kann sich Braße begeistern (23. Februar). Ein Selbstläufer ist der Auftritt der Höhner. "Da waren bereits 50 Karten an den ersten beiden Vorverkaufstagen weg. Das läuft supergut", weist Tim Masson darauf hin, dass Interessenten den Vorverkauf im Auge behalten sollten (13. April). Doch die erste fulminante Großveranstaltung ist bereits am 12. Januar. Dann nämlich kommt die National Dance Company of Ireland mit "Rhythm of the Dance". "Ein echtes Highlight im Programm", ist sich Braße sicher. Ebenso wie "Mother Africa" (10. März) und die "Burlesque Revue" von The Petits Fours (16. März) findet dieser Auftritt in Zusammenarbeit mit Popp Concerts statt. "Solche Veranstaltungen sind ja erst in der neuen Halle möglich geworden, es gibt ja ganz andere Zufahrtsmöglichkeiten als früher", ergänzt Michael Hohmann.

Ganz neu im Neunkircher Kulturprogramm: Urban Electronic am 4. Mai. Dann soll die Gebläsehalle glühen, DJ's legen ab 22 Uhr bis in den Morgen auf. Zu diesem Ereignis werden sogar Shuttle-Busse aus Saarbrücken eingesetzt. "Das ist mal was für die ganz Jungen", ist Braße gespannt auf die Resonanz. Gespannt ist er auch auf die SWR-Veranstaltung "Kaffee oder Tee". An Achter-Tischen werden die Besucher sitzen, wenn gemeinsam mit dem Dance Point für den 3. März ab 16 Uhr auf echtem Parkett zum Tanz gebeten wird. Tanzveranstaltungen der ganz anderen Art gibt es in Zusammenarbeit mit dem Saarlouiser Kulturamt. "Da werden wir mal sehen, wie Tanztheater in Neunkirchen ankommt." Zu sehen: das Tanztheater aus Den Haag, die David Middendorp Dance Company (23. März) und das Tanztheater Sao Paulo mit "Cisne Negro Dance Company" (27. April). Mit Arved Fuchs' multimedialem Vortrag "Nordpoldämmerung" wagt man auch mit einer Dokumentation den Schritt in die Gebläsehalle. "Das kann ich mir sehr gut vorstellen", so Braße. Da man bei der Bestuhlung flexibel sei, böten sich viele neue Möglichkeiten. Angelegt wird immer, so erklärt Braße, auf die möglichen 1000 Plätze, dann geht man im Verkauf aber erst einmal auf 600 runter, um dann gegebenfalls allmählich aufzustocken. "Das hat den Vorteil, dass nicht gleich alle Plätze im Verkauf sind, sich nicht möglicherweise 600 Menschen auf 1000 Sitze verteilen. Das gibt immer ein blödes Bild", erläutert Masson die Gründe. "Wir sind da sehr flexibel."

Ergänzend zu den Abos, den Großveranstaltungen, gibt es noch jede Menge mehr zu erleben im ersten Neunkircher Kulturhalbjahr. Wie beispielsweise die CD-Präsentation von Heinz Sauer und Michael Wolny (18. Januar). "Faszinierend, wie der 80-Jährige und der 30-Jährige miteinander musizieren." Die Standards Vollmond-Tanz-Party und Diavorträge (Kai-Uwe Küchler "Norwegen", 20. Januar; Thomas Sbampato "Kanada", 17. März) laufen weiter, ebenso wie die Ausstellungen in Städtischer Galerie und Galerie des Künstlerkreises. Auch die einheimischen Künstler behalten ihr Podium: So sind am 16. Februar der MV Harmonie Wiebelskirchen und die Musikfreunde Münchwies in der Gebläsehalle. Ellen Schwiers kommt mit "Bella Donna" und dem Ensemble am 22. Februar. Auch die Reihe "Auftritt: Podium für junge Künstler" wird fortgesetzt. Hier sind AkkQua Nueva, vier junge Akkordeonspieler, am 24. Februar zu hören, am 9. März die Da Capo Kids der Münchwieser Chormusikanten. Mit Klaus Lages Solotour (9. März) und dem Zehnjährigen des Cristin-Class-Trios (12. April) sowie dem Programm "Ody trifft Dunkel und Giloi" (3. Mai) und Mathias Jungs psychologischen Liebesgedichten (17. Mai) kommen dann die "alten Hasen" zum Zug.

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