Freilaufender Hund tötet Reh

Illingen. Der Illinger Albrecht Trenz, der in Sachen Tier-, Natur- und Umweltschutz seit Jahren sehr engagiert ist, fand am vergangenen Freitag bei einem Spaziergang im Hoster Wald in der Nähe der Statio Dominus Mundi ein totes Reh mit massiven Verletzungen im Halsbereich (die SZ berichtete)

 Immer wieder werden Wildtiere von Hunden gehetzt oder gar zu Tode gebissen, wie jetzt dieses Reh im Hoster Wald. Foto: Albrecht Trenz

Immer wieder werden Wildtiere von Hunden gehetzt oder gar zu Tode gebissen, wie jetzt dieses Reh im Hoster Wald. Foto: Albrecht Trenz

Illingen. Der Illinger Albrecht Trenz, der in Sachen Tier-, Natur- und Umweltschutz seit Jahren sehr engagiert ist, fand am vergangenen Freitag bei einem Spaziergang im Hoster Wald in der Nähe der Statio Dominus Mundi ein totes Reh mit massiven Verletzungen im Halsbereich (die SZ berichtete). Wie auch der herbeigerufene Jagdpächter Guido Bohlen bestätigte, ist das Tier wohl durch einen Hundebiss getötet worden."Ich erlebe hier im Wald immer wieder Hunde, die herumrennen, ohne von ihren Haltern kontrolliert zu werden", ärgert sich Trenz, der seinen eigenen Hund nach eigenem Bekunden immer an der Leine führt, über verantwortungslose Tierhalter. Nach Aussage von Alexander Bohlen, der zusammen mit seinem Vater Guido den Waldbereich, in dem das Reh zu Tode kam, betreut, sind allein in diesem Areal im vergangenen Jahr 14 Rehe von Hunden gerissen worden. "Vermutlich sind es noch mehr, da wir wahrscheinlich nicht alle Kadaver gefunden haben", sagt Bohlen auf Anfrage unserer Zeitung.

Einen verbindlichen Leinenzwang für Hunde gibt es in Illingen, wie in den meisten anderen saarländischen Kommunen auch, nicht. Wie das Ordnungsamt mitteilte, müssen die Vierbeiner nur auf öffentlichen Straßen, Anlagen Plätzen angeleint sein. Im Wald, Feld und Flur hat sich der Hund im "Sicht- und Einwirkungsbereich" seines menschlichen Begleiters aufzuhalten. Bei folgsamen Tieren sollten sich bei bei dieser Regelung keine Probleme ergeben, doch - so Albrecht Trenz - gehorchen nach seiner Beobachtung weitaus nicht alle Vierbeiner aufs (erste) Wort. Und so könnten etliche Tiere ihren unbeaufsichtigten Aktionsradius im Wald nach Belieben ausdehnen.

Was auch andere Erholungssuchende ärgert. Denn beim Spaziergang oder auf der Joggingrunde von einem bellenden und Zähne fletschenden "Der-macht-nix" (so eine oft gehörte Floskel der herbeieilenden Hundebesitzer) angesprungen zu werden, finden die meisten Zeitgenossen nur sehr begrenzt lustig.

Die Naturlandstiftung Saar und die Naturwacht Saarland weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Hunde in der freien Natur grundsätzlich an der Leine geführt werden sollten, auch wenn kein Leinenzwang herrscht. Für Schäden, die ein Hund verursache, müsse der Hundehalter aufkommen. Komme eine Person zu Schaden oder werde Wild von einem nicht angeleinten Hund gerissen, so hafte in jedem Fall der Hundebesitzer.

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