Freiheit auch beim Stimmen der Gitarren

Neunkirchen · Vor 35 Jahren sah Peter Autschbach zum ersten Mal das Duo Kolbe/Illenberger. Er war begeistert und arrangierte deren Songs auf seine eigene Art. Inzwischen ist daraus das Duo Autschbach/Illenberger geworden.

. Eine randvolle Stummsche Reithalle, fünf Gitarren und zwei begnadete Musiker - so lautet das Rezept, um aus einem gewöhnlichen Freitagabend einen großartigen zu machen. Erst recht, wenn es sich bei den Musikern um Peter Autschbach und Ralf Illenberger handelt. Der gemeinsame Weg der Beiden beginnt zwar offiziell erst 2010, doch bereits viele Jahre vorher läuft man sich zum ersten Mal über den Weg. Peter Autschbach berichtet: "Vor 35 Jahren sah der kleine Peter zum ersten Mal das Duo Kolbe/Illenberger."

Die damals schon legendäre Gitarrenkombo beeindruckte den jungen Musiker so nachhaltig, dass er, basierend auf deren Songs , eigene Arrangements erarbeitete. Autschbach studierte Jazzgitarre in Köln, schloss mit Auszeichnung ab. Zwischendurch erhielt er zudem Privatunterricht vom berühmten amerikanischen Jazzgitarristen Joe Pass . Nach vielen Engagements kam es in Trier schließlich zum Wiedersehen mit Jugendidol Ralf Illenberger. "Wir haben fünf Stücke zur Probe zusammengespielt und gemerkt, dass es hervorragend passt. So ist das Duo Autschbach/Illenberger entstanden."

"Wir spielen zeitgenössische Gitarrenmusik , in der alle Stile enthalten sind", erklärt Illenberger. Man will sich bewusst nicht auf eine Richtung festlegen. Freiheit spielt im musikalischen Repertoire der beiden eine ganz große Rolle. Gleich zu Beginn merkt man das. Im Titelstück zur neuen Scheibe "One mind" ist die H-Saite von Autschbachs Gitarre auf C gestimmt, wie dieser hinterher zugibt. "So geht das manchmal als Gitarrist". Vollkommen egal, ist es doch gerade die Unberechenbarkeit des Songs als Improvisation ohne jegliche Absprachen, auf die es ankommt. Dem Publikum gefällt's.

Autschbach und Illenberger fesseln mit esoterisch anmutenden Liedern wie Drachenflug und Kristallschloss, lassen das Unerwartete zum Erwartbaren werden. Auch eingängige Tonfolgen finden ihren Platz - wie im Song "Frösche", "der gleich ganz anders wirkt, wenn man den Titel kennt", findet Autschbach. Daneben gibt es einige Soli wie "You and me", deren Intension und Intensität dem gemeinsamen Spiel in nichts nachsteht. "Die beiden bilden eine sehr schöne Harmonie", resümiert Helmut Lembach. Die Musik ist perfekt zum Entspannen und Zuhören." "Aber auch der Gegenpart, den die beiden Gitarren bilden, um sich schließlich wieder zu vereinen", imponiert Ulrike Heckmann. Die beiden Neunkircher finden zudem den kleinen Rahmen passend. "Dadurch empfindet man das Ganze viel persönlicher", so Heckmann. "Außerdem ist handgemachte Gitarrenmusik einfach etwas Wunderbares!"

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