Neunkirchen Freibad-Spaß braucht Aufpasser

Kreis Neunkirchen · Wie es die Bäder in unserer Region mit dem Einsatz privater Sicherheitsdienste halten.

 Damit der Spaß, wie hier in der Neunkircher Lakai, nicht getrübt wird, sind Sicherheitsdienste in vielen Bädern anwesend. Archivfoto: Willi Hiegel

Damit der Spaß, wie hier in der Neunkircher Lakai, nicht getrübt wird, sind Sicherheitsdienste in vielen Bädern anwesend. Archivfoto: Willi Hiegel

Bundesweit setzen einzelne Kommunen in den letzten Jahren auch auf private Sicherheitsdienste in ihren Freibädern - Reaktion auf Pöbeleien, Sachbeschädigung, Diebstähle, Stress mit Badegästen oder sexuelle Übergriffe. Auch im Saarland. Verantwortliche vom Saarbrücker Toto-Bad und Naturschwimmbad Wadgassen etwa berichteten in der Badesaison 2016 gegenüber dem SR von Diebeszügen, Vandalismus und zunehmenden Regelverstößen. Im Toto-Bad - an starken Tagen 18 000 Gäste - wird ab 2000 Besuchern ein Sicherheitsdienst eingesetzt. Die Sicherheits-Leute schilderten aufgestemmte Schließfächer. Rat der Aufpasser: "Die oberen Schließfächern sind sicherer". Berichtet wurde ebenfalls von jungen Männern, die in Umkleiden urinierten. Eine mobile Kabine habe umgesetzt werden müssen.Wie sieht es in den Freibädern vor unserer Haustür aus? "Der Sicherheitsdienst kam im letzten Sommer zum ersten Mal an besucherstarken Tagen zum Einsatz", meldet die Neunkircher Pressestelle mit Blick auf die Freibäder Lakai und Wiebelskirchen. Gründe waren "Verstöße gegen die Badeordnung, Pöbeleien und Diebstähle". Bei Verstößen werde ein klärendes Gespräch mit dem Badegast gesucht. Es seien ebenfalls schon Hausverbote ausgesprochen worden. "Auch in diesem Jahr wird manchmal der Sicherheitsdienst in der Lakai und in Wiebelskirchen eingesetzt werden," heißt es weiter. Im kleinen Bad in Heinitz ging und geht es ohne. Der Sicherheitsdienst sei ein Ansprechpartner für alle Badegäste und diene der Unterstützung des Badepersonals: "Polizeieinsatz war bisher nicht nötig." Nicht nur, aber auch Ausländer mit anderem "religiösen, kulturellen Hintergrund" seien mehrfach auffällig geworden.

"Die Stadt Ottweiler arbeitet mit einem privaten Sicherheitsunternehmen zusammen, das abends beziehungsweise nachts außerhalb der Öffnungszeiten auch das Freibad kontrolliert", teilt die Stadtpressestelle zum Ludwig-Jahn-Bad mit. "Mit dieser Maßnahme ist es uns insgesamt gut gelungen, Einbrüche und Vandalismus zu vermeiden." Während der Öffnungszeit des Freibades werde die Verkehrssicherheitspflicht durch das Aufsichtspersonal gewährleistet. Das Personal überwache auch die strikte Einhaltung der Haus- und Badeordnung und wirke auf Störer "sofort, direkt und unmissverständlich" ein: "Wenn es notwendig wurde, konnte unser Personal auch auf die Unterstützung unserer Dauergäste zählen - soziale Kontrolle." Die Polizei sei nur vereinzelt in der Vergangenheit zur Aufklärung von kleineren Eigentumsdelikten gerufen worden. Hierbei hätten Ausländer keine Rolle gespielt.

Ähnliches meldet Schiffweiler: "Ein privater Sicherheitsdienst ist im Freibad Landsweiler-Reden nur nachts im Einsatz. Die Kontrollen erfolgen wegen Vandalismusschäden in der Vergangenheit. Der Einsatz eines Sicherheitsdienstes während der Badezeit ist nicht geplant. Das Ordnungsamt ist gelegentlich im Freibad präsent." In der letzten Saison sei die Polizei einmal zu einem Einsatz gerufen worden: "Ein Badegast hat das ihm erteilte Hausverbot nicht beachtet." Das größte Konfliktpotenzial sei "die geringe Respektgrenze", die dem Personal im Freibad entgegen gebracht werde, heißt es weiter. Etwa bei Anweisungen zur Sicherheit der Badegäste beim Springen vom Beckenrand oder beim Rutschen. Die Mitarbeiter im Freibad seien im Hinblick auf Konfliktsituationen geschult worden - Deeskalationstraining. Mit Flüchtlingen/Ausländern, die einen anderen religiösen, kulturellen Hintergrund haben, habe es bisher im Freibad keine Probleme gegeben.

"Bei uns in Uchtelfangen sind und waren keine Sicherheitsdienste im Einsatz", meldet das Illinger Rathaus. "Wir hatten im Freibad Sonnenborn noch keine größeren Probleme, die einen privaten Sicherheitsdienst notwendig machen würden." Lediglich an den besucherstarken Hochsommertagen sei zusätzliches Personal auf dem Parkplatz im Einsatz gewesen.

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