Merchweiler. "Sehr gute Arbeit" werde an der Gemeinschaftsschule Merchweiler geleistet, doch durch die Diskussion der vergangenen Monate, ausgelöst durch Bürgermeister Walter Dietz, seien die Eltern in der Gemeinde verunsichert. Daraus resultierten die geringen Anmeldezahlen. Der Fraktionsgemeinschaft im Gemeinderat Merchweiler, bestehend aus SPD, Die Linke, einem grünen und einem parteilosen Mitglied, ist es deshalb wichtig, "öffentlich klarzustellen, dass wir voll hinter dieser Schulform stehen" (SPD-Mitglied Eugen Roth).Wie wichtig der Fraktionsgemeinschaft diese "Klarstellung" ist, zeigte ein Pressegespräch im Café Haupert. Ein Großteil der Gemeinschaft war vertreten, die Runde bemühte sich darum, die Diskussion zu versachlichen. Denn man sei, so der Tenor der Äußerungen, von den Qualitäten der Schule überzeugt und man wolle alles tun, damit sie dauerhaft leben könne. Dazu gehöre ganz klar die Umwandlung zu einer "gebundenen Ganztagsschule", für die nach den Worten von Fraktionsgemeinschaftssprecher Patrick Weydmann vom Bildungsministerium grünes Licht gegeben worden sei. Weydmann präsentierte auch die aktuellsten Anmeldezahlen. Derzeit habe die Schule 314 Schüler. Zum Schuljahr 2013/2014 werden voraussichtlich 242 Schüler die Klassenstufen 5 bis 9 besuchen, wobei noch Zugänge aus den Gymnasien erwartet werden. 38 Anmeldungen gebe es für das neue fünfte Schuljahr, teilte Weydmann mit, damit gebe es zwei Eingangsklassen. Er fasste noch einmal die Entscheidungsfindung zur gebundenen Ganztagsschule zusammen, die sich wohl über die vergangenen beiden Jahre erstreckte und schließlich im Oktober 2012 zu einem eindeutigen Votum der Gesamtkonferenz mit 71 Prozent pro gebundene Ganztagsschule führte. Sowohl Albin Hanstein (SPD) als auch Peter Meisberger (Die Linke) betonten die "soziologisch begründete Notwendigkeit" einer gebundenen Ganztagsschule in Merchweiler. Überzeugt zeigten sich alle Fraktionsmitglieder davon, dass es zum übernächsten Schuljahr "deutlich mehr Anmeldungen" geben werde. Roth sagte in Richtung Bürgermeister und seine öffentlich geäußerten Vorbehalte gegenüber einer gebundenen Ganztagsschule: "Ich respektiere seine Meinung, aber ich akzeptiere sie nicht." hek