Faszination Fischzucht

Wustweiler. In der Seelbachhalle in Wustweiler fand die 23. Zierfischbörse des Verbandes Deutscher Vereine der Aquarien- und Terrarienkunde statt. Guppys, Schleierschwänze, Schwertträger und viele andere Arten leben normalerweise in den warmen Gewässern der Südhalbkugel

Wustweiler. In der Seelbachhalle in Wustweiler fand die 23. Zierfischbörse des Verbandes Deutscher Vereine der Aquarien- und Terrarienkunde statt. Guppys, Schleierschwänze, Schwertträger und viele andere Arten leben normalerweise in den warmen Gewässern der Südhalbkugel. Sie sind bunt, schillern in verschiedenen Farben, wenn sie sich im Wasser wenden und wirken beruhigend, wenn man den Tieren eine Weile zuschaut. Die Haltung von Zierfischen in den Aquarien und insbesondere die Nachzucht teilweise sehr seltener Arten erfreuen sich immer noch sehr großer Beliebtheit.

Aquarianer, wie sich die Züchter bezeichnen, sind in erster Linie auch Naturschützer. René Ruth, der Vorsitzende des Bezirks Saar, bekräftigt diese Aussage beim Rundgang durch die ausgebuchte Seelbachhalle in Wustweiler immer wieder. Unzählige kleine und große Aquarien reihen sich in der Halle nebeneinander und werden von vielen Zuschauern bestaunt. Davor die Visitenkarte der Fische, die sich im geprüften Wasser tummeln. Dazwischen findet man auch Schilder in französischer Sprache. "Wir haben in diesem Jahr auch zum ersten Mal Gäste aus Frankreich eingeladen, die auch zahlreich hier vertreten sind", freut sich Ruth. In der Halle seien nur Hobbyzüchter, die ihre erfolgreichen Nachzuchten entweder tauschen oder verkaufen. Auch die Beratung der Züchter steht im Vordergrund an diesem Tag. So können die Besucher beispielsweise kostenlos die Wasserqualität des heimischen Beckens prüfen lassen. "Zierfische sind zwar robust, aber dennoch müssen die Bedingungen zu Hause im Becken stimmen", betont ein ambitionierter Züchter an seinem Stand.

"Durch die Nachzucht können wir garantieren, dass für unsere Becken keine Fische aus ihrem natürlichen Lebensraum entnommen werden", erklärt René Ruth. Ihm selbst ist gerade die erfolgreiche Nachzucht einer vom Aussterben bedrohten Art gelungen. "Nun sorge ich mit anderen Züchtern dafür, dass der Zebra arcara, der in einem Seitenarm des Rio Negro lebt, zumindest als Zuchtfisch erhalten bleibt." Der heimische Lebensraum dieser Fischart werde demnächst dem Aluminiumabbau am Rio Negro zum Opfer fallen, so Ruth.

Aber auch etwas anderes bedrückt den rührigen Verbandvorsitzenden: Im Vorfeld der Veranstaltung haben Zeitgenossen, die anscheinend etwas gegen Zierfischhaltung in Aquarien haben, die Plakate mit dem Hinweis "abgesagt" überklebt. "Wir betreiben Arten- und Tierschutz in den Vereinen, und greifen nicht in den natürlichen Lebensraum der Tiere ein", bricht Ruth eine Lanze für das Hobby.

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