Landkreis Neunkirchen Fast alle Kleiderkammern bleiben zu

Kreis Neunkirchen · Initiative „Schiffweiler hilft Schiffweiler“ weiß Rat: Second-Hand-Pakete mit Kinderkleidung an bedürftige Familien.

 Vorerst bleiben die Kleiderkammern geschlossen, um die ehrenamtlichen Helfer nicht zu gefährden. In Landsweiler packt man Pakete mit Kinderkleiderung und bringt sie vorbei.

Vorerst bleiben die Kleiderkammern geschlossen, um die ehrenamtlichen Helfer nicht zu gefährden. In Landsweiler packt man Pakete mit Kinderkleiderung und bringt sie vorbei.

Foto: Thomas Seeber

Noch haben die Kleiderkammern im Landkreis Neunkirchen wegen der Corona-Krise geschlossen. Während das Sparlädchen des DRK-Ortsvereins Neunkirchen am Montag, 4. Mai, unter Wahrung der Hygiene- und Abstandsregeln wieder öffnen möchte, bleiben andere Kleiderkammern noch länger geschlossen. Das hat eine Umfrage der Saarbrücker Zeitung ergeben.

„Unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer gehören wegen ihres Alters fast alle zur Risikogruppe, außerdem ist es in der Kleiderkammer im Keller der örtlichen Grundschule so eng, dass wir derzeit noch nicht wissen, wie wir garantieren können, dass die notwendigen Abstandsregeln auch tatsächlich eingehalten werden“, informiert Friedrich König vom DRK-Ortsverein Hüttigweiler, der sich gleichzeitig als stellvertretender Vorsitzender des DRK-Kreisverbands Neunkirchen engagiert. Solange man nicht wisse, wann man wieder öffnen könne, werden nach Königs Worten auch keine Kleiderspenden angenommen. Deshalb bittet man die Bürgerinnen und Bürger, aussortierte Kleidungsstücke, die sie spenden möchten, zu Hause aufzubewahren, bis der normale Betrieb wieder aufgenommen werden kann.

„Da wir in unserem Sparlädchen in der Schloßstraße in Neunkirchen drei große Räume haben, werden wir den Betrieb am 4. Mai wieder aufnehmen“, so Horst Eckel, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Neunkirchen. Allerdings dürften Besucher die Räumlichkeiten, die montags bis freitags jeweils von 9 bis 12 Uhr sowie freitags von 16 bis 19 Uhr geöffnet haben, nur mit Schutzmasken betreten. In dringenden Fällen wie beispielsweise nach Bränden, versuche man auch schon vorher zu helfen. Hier bittet Eckel Hilfsbedürftige, sich unter Telefon (06821) 8 80 00 zu melden.

Die Diakonie Saar prüfe derzeit, ob und unter welchen Bedingungen sie ihr Sozialkaufhaus in der Wellesweiler Straße in Neunkirchen wieder öffnen könne, erklärt die zuständige Abteilungsleiterin Astrid Klein-Nalbach. Sie bittet die Bevölkerung, derzeit von Kleiderspenden abzusehen. Man werde die Menschen nach der Öffnung zeitnah informieren, was am nötigsten gebraucht werde.

Auch die Kleiderkammer im Löschpfad in Landsweiler, die von der Gemeinde Schiffweiler getragen wird, bleibt voraussichtlich noch einige Zeit geschlossen. Gründe dafür seien unter anderem das Alter der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die damit zur Risikogruppe gehören, und die räumliche Enge im Keller der alten Schule, so Markus Keller. Allerdings benötigten gerade Familien mit Kindern nach seinen Erfahrungen jetzt dringend neue Kleidungsstücke. „Die Kinder brauchen Sommersachen, sind aus den Sachen vom letzten Jahr herausgewachsen“ unterstreicht Keller. Aus diesem Grund habe die Initiative „Schiffweiler hilft Schiffweiler“ ein neues Projekt gestartet und trotz der Schließung der Kleiderkammer speziell Kinderkleidung für bedürftige Familien gesammelt. Wer Kinderkleidung benötigt oder spenden möchte, kann sich bei Markus Weber unter Telefon (0177) 2 00 41 24 oder seiner Mutter Hildegard Weber unter Telefon (06821) 69 16 09 melden. Bislang habe es bereits sieben oder acht Übergaben gegeben, schätzt Weber. Die Übergabe findet nach vorheriger telefonischer Absprache bei ihm zu Hause oder vor der Kleiderkammer statt. Familien, die Kinderkleidung benötigen, werden gebeten, genau anzugeben, welche Größe und welche Kleidungsstücke sie benötigen. Anhand dieser Angaben wird dann ein Second-Hand-Paket gepackt.

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