„Es ist ein gutes Gefühl, wenn jemand da ist“

Kreis Neunkirchen · Die Lebenshilfe bietet Beratung und Hilfe für Menschen mit geistiger Behinderung an. Im Rahmen einer Serie wird die Saarbrücker Zeitung die einzelnen Angebote der Lebenshilfe für die Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen vorstellen. Im ersten Teil geht es um die Offenen Hilfen.

 Susanne Schillo (links) im Gespräch mit Ingrid Breyer, der sie seit mehr als zwei Jahrzehnten bei den unterschiedlichsten Anliegen weiter hilft. Foto: Lebenshilfe Neunkirchen/Andreas Engel

Susanne Schillo (links) im Gespräch mit Ingrid Breyer, der sie seit mehr als zwei Jahrzehnten bei den unterschiedlichsten Anliegen weiter hilft. Foto: Lebenshilfe Neunkirchen/Andreas Engel

Foto: Lebenshilfe Neunkirchen/Andreas Engel

"Die Lebenshilfe bietet für Menschen mit geistiger Behinderung von der Geburt bis zum Tod Beratung und Hilfe an", betont der erste Vorsitzende der Lebenshilfe Kreisvereinigung Neunkirchen , Norbert Puhl. So ermögliche die Stiftung Lebenshilfe im Kreis Neunkirchen Eltern über den eigenen Tod hinaus, die Situation ihrer geistig behinderten Kinder zu verbessern.

Als größter Sozialdienstleister im Landkreis Neunkirchen trage die Lebenshilfe Neunkirchen gemeinsam mit anderen Trägern mit Kreativität und enormer Eigenleistung zu einem vielschichtigen Angebot für Familien mit geistig behinderten Angehörigen bei, betonte der Geschäftsführer der Lebenshilfe Neunkirchen , Jürgen Müller. Allerdings müssten die ambulanten Hilfen, zu denen auch die offenen Hilfen zählen, als unverzichtbares Element der Behindertenhilfe durch das Land endlich ausreichend finanziert werden, so die Forderung Jürgen Müllers.

Erste Anlaufstelle

"Der Bereich Offene Hilfen ist für Menschen mit geistiger Behinderung und deren Angehörige oft die erste Anlaufstelle, wenn es darum geht, Informationen zu bekommen", schildert Susanne Schillo, die diesen Bereich leitet, ihre Erfahrungen. Eng arbeitet die Sozialarbeiterin mit den einzelnen Lebenshilfe-Einrichtungen, dem psychologischen Dienst der Lebenshilfe und externen Beratungsstellen zusammen.

"Es ist ein gutes Gefühl, wenn jemand da ist, den man fragen kann", findet Ingrid Breyer, die von Susanne Schillo seit mehr als zwei Jahrzehnten bei den unterschiedlichsten Anliegen unterstützt wird.

Zu den Offenen Hilfen gehört außer Beratung und Hilfen zur schulischen Bildung als ambulantes Angebot auch der Familienentlastende Dienst (FED). Erfahrende Helfer unterstützen Familien bei der Pflege und Betreuung eines behinderten Angehörigen und schaffen so wichtige Freiräume für die Wahrnehmung eigener Interessen. Der FED kümmert sich je nach Wunsch regelmäßig oder bei Bedarf um Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung. "Die Anforderungen in den einzelnen Familien sind sehr unterschiedlich", betont Susanne Schillo. Wichtig sei in erster Linie, dass Familie und Helfer zusammenpassen. Neben Beaufsichtigung, Betreuung und einfachen grundpflegerischen Hilfen bietet das FED-Team nach Möglichkeit auch gemeinsame Freizeitaktivitäten an, um neue Eindrücke zu ermöglichen.

Angebote vernetzen



Der Fachdienst "Hilfen zur schulischen Bildung", der ebenfalls bei den Offenen Hilfen angesiedelt ist, unterstützt geistig, körperlich und seelisch behinderte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene beim Besuch von Regelschulen, Förderschulen oder einer schulischen Ausbildungsstätte im Landkreis Neunkirchen . "Der gemeinsame Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung soll die Akzeptanz und gegenseitige Rücksichtnahme stärken", unterstreicht Susanne Schillo.

,"Es wäre wünschenswert, die verschiedenen Hilfsangebote zu koordinieren und noch stärker miteinander zu vernetzen", findet Günther Adolph, der den Bereich Ambulante Hilfen bei der Lebenshilfe leitet.

Zum Thema:

Auf einen BlickOffene Hilfen: Leitung Susanne Schillo; Adresse Weierswies 11 a, 66538 Neunkirchen , Telefon (0 68 21) 98 11 19, Telefax (0 68 21) 98 11 40, per E-Mail: s.schillo@lebenshilfe-werk.de. red

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