Erste Heimniederlage seit August

Neunkirchen · Zwei umstrittene Freistöße brachten Borussia Neunkirchen am Samstag im Heimspiel gegen Schott Mainz auf die Verliererstraße. Beim 3:4 im Ellenfeld regte sich einer so sehr über das letzte Gästetor auf, dass er sogar auf die Tribüne musste.

 Perfekter Grätsch-Schuss: In dieser Szene erzielt Moussa Dansoko den Treffer zum 2:1 für die Borussia. Für den Neunkircher Offensivspieler war es bereits das elfte Saisontor. Foto: Thomas Burgardt

Perfekter Grätsch-Schuss: In dieser Szene erzielt Moussa Dansoko den Treffer zum 2:1 für die Borussia. Für den Neunkircher Offensivspieler war es bereits das elfte Saisontor. Foto: Thomas Burgardt

Foto: Thomas Burgardt

Sieben Tore durften die 337 Zuschauer am Ostersamstag im Ellenfeldstadion sehen. Zum Leidwesen der Anhänger von Borussia Neunkirchen erzielte der Fußball-Oberligist davon nur drei. Die restlichen vier markierten die Gäste vom TSV Schott Mainz: Das 3:4 (2:2) war die erste Heimniederlage der Borussia seit August 2015 und insgesamt erst die dritte der laufenden Oberliga-Saison.

"Jetzt haben wir mal wieder verloren. Vielleicht tut uns das auch mal ganz gut und beendet manche Träumereien", zog Neunkirchens Kapitän Yannick Bach ernüchtert Bilanz. 25 Minuten dauerte es, bis Mainz den Torreigen eröffnete. Nach einer Borussia-Ecke starteten der überragende Mainzer Klaus Huth und Silas Schwarz einen Lauf über das ganze Spielfeld. Sechs Neunkircher liefen mit, konnten aber nicht eingreifen und so konnte Huth mit einem Heber sehenswert zum 1:0 abschließen.

Die Antwort folgte prompt: Nach einer Flanke von der rechten Seite legte Moussa Dansoko per Kopf auf Ruddy M'Passy ab, der ebenfalls per Kopf vollstreckte: 1:1 (27.). Noch vor der Halbzeit brachte Dansoko die Heimelf in Führung (34.), aber wieder nur wenige Minuten später erzielte Huth den 2:2-Ausgleich (37.).

Borussia vergibt gute Chancen

"Wir hatten nach der Pause zwei Hundertprozentige, die wir machen müssen", sagte Bach und meinte damit die Chancen von Schmitt (57.) und Dansoko (61.). Wie im Fußball fast schon üblich rächte sich das Auslassen dieser Chancen umgehend. Can Emil Özer, mit 21 Toren Top-Torschütze der Liga, setzte einen fragwürdig zustande gekommenen Foul-Freistoß direkt zum 3:2 ins linke Eck (62.). Eine ähnliche Aktion gegen Bach im Mainzer Strafraum wurde zuvor nicht geahndet. "Der Schiedsrichter sagte mir, dass es im Strafraum etwas anderes sei", sagte Bach, "Ich verstehe das einfach nicht. Es kann nicht sein, dass wir wegen zwei solcher Standardsituationen verlieren."

Nach dem erneuten Ausgleich durch Ruddy M'Passy (70.) war es nämlich wieder ein umstrittener Freistoß, den Huth im Nachsetzen zum 4:3-Endstand nutze (74.). Borussias Trainer Michael Petry beschwerte sich darüber so sehr, dass er auf die Tribüne geschickt wurde. Nach dem Spiel sah er die Hauptschuld an der Pleite allerdings bei seiner Mannschaft: "Wir sind dumm in zwei Konter reingelaufen, die wir dann auch noch zu blauäugig verteidigt haben", sagte er und ergänzte: "Nichtsdestotrotz: Wenn wir unsere Chancen nutzen, läuft es anders", meinte Petry.

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