Ernährung zum Schulthema machen

Neunkirchen. Obst, Gemüse, Brot, Schokolade, Wurst, Käse - die Auswahl an Lebensmitteln ist riesengroß. Doch was davon ist wirklich gesund? Dieser Frage gehen am heutigen Tag der Schulverpflegung auch die Schüler an saarländischen Schulen nach

 Vollkornbrötchen mit Wurst, Käse und Salatblättern - Ernährungsmedizinerin Martina Hoffmann-Kümmel zeigt, wie ein gesundes Frühstück aussehen könnte. Foto: Willi Hiegel

Vollkornbrötchen mit Wurst, Käse und Salatblättern - Ernährungsmedizinerin Martina Hoffmann-Kümmel zeigt, wie ein gesundes Frühstück aussehen könnte. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. Obst, Gemüse, Brot, Schokolade, Wurst, Käse - die Auswahl an Lebensmitteln ist riesengroß. Doch was davon ist wirklich gesund? Dieser Frage gehen am heutigen Tag der Schulverpflegung auch die Schüler an saarländischen Schulen nach. Die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Saarland will den Kindern und Jugendlichen unter dem Motto "Wie lecker is' das denn?" das Thema Essen und Trinken näherbringen.Dieser Tag der Schulverpflegung passt auch perfekt in das Konzept der Lenkungsgruppe "Ottweiler lebt gesund" unter der Leitung von Heike Völzing. "Unser Hauptansatz liegt bei den Schulen und Kindergärten", erklärt Martina Hoffmann-Kümmel, die sich in dieser Gruppe engagiert. Die Ärztin hat sich im Bereich Ernährung weitergebildet und gibt regelmäßig Ernährungskurse. "Es ist wichtig, dass Kinder früh an das Thema Ernährung herangeführt werden", sagt sie bei einem Gespräch in der Neunkircher Lokalredaktion.

Aus diesem Grund hat sie im Vorfeld des Tages der Schulverpflegung Kontakt zu den Ottweiler Schulen aufgenommen. Insgesamt gibt es fünf Schulen in der Residenzstadt, drei davon beteiligen sich an der saarlandweiten Aktion: die Grundschule Neumünster, die Grundschule Lehbesch und die Anton-Hansen-Schule (ERS). In der Erweiterten Realschule gibt Sportlehrer Gerd Rauch schon seit einiger Zeit Ernährungsunterricht, wie Martina Hoffmann-Kümmel erzählt. Außerdem werden die fünften und sechsten Klassen heute zusammen ein gesundes Frühstück einnehmen oder gemeinsam in der Schulküche kochen. In der Grundschule Neumünster veranstalten alle Klassen ein gesundes Frühstück und auch die Grundschule Lehbesch hat ein Frühstück auf dem Plan.

Wenn es nach dem Wunsch der Ernährungsexpertin geht, soll die heutige Initiative kein einmaliges Projekt sein, sondern vielmehr ein Anstoß, das Thema Ernährung stärker in den Schulalltag einzubinden. "Für mich ist es ein Ziel, den Ernährungsführerschein in der dritten Klasse zu etablieren", so Martina Hoffmann-Kümmel. Dabei lernen die Schüler alles rund um Lebensmittel: von der Ernährungspyramide bis zur Hygiene in der Küche. Es ist nicht die Absicht der Medizinerin, das Thema Gesundheit und Ernährung in der Wahrnehmung der Schüler zu übertreiben. Es soll vielmehr natürlich in ihren Lebensalltag einfließen. Das kann die Schule bereits durch kleinere Aktionen unterstützen. An einigen Schulen gibt es regelmäßig gesundes Frühstück, wie Martina Hoffmann Kümmel weiß. Außerdem beteiligen sich die Grundschule Lehbesch und die Eric Carle-Schule in Mainzweiler am Schulobstprogramm.

Die Kinder seien leicht für gesundes Essen zu begeistern, nur müssten auch die Eltern mitziehen. Als vierfache Mutter weiß die Ottweiler Ärztin, dass die gesunde Ernährung auch viel mit Logistik zu tun hat. Wichtig sei es einfach, den Kindern eine gewisse Auswahl an Lebensmitteln zu bieten.

Hintergrund

Damit gesunde Ernährung im hektischen Alltag nicht zu einem zusätzlichen Stressfaktor wird, sollte man den Tagesablauf in die Essensplanung miteinbeziehen. Ernährungsexpertin Martina Hoffmann-Kümmel empfiehlt drei Mahlzeiten am Tag. Die sollten dann in Ruhe eingenommen werden. Von Essen im Stehen und Gehen hält die Ottweiler Medizinerin nichts. Als Faustregel gilt: Alles ist erlaubt - allerdings in Maßen. Auch Fast Food und eine Rostwurst darf schon mal auf dem Speiseplan stehen, "aber dann sollte es den Platz einer Mahlzeit einnehmen und nicht zusätzlich verzehrt werden", so die Ärztin. Da der vermeintlich gesunde Früchtejoghurt aus dem Supermarkt leicht mal zur Zuckerfalle wird, hat Hoffmann-Kümmel einen Tipp parat. "Man kann sich ganz leicht selbst einen leckeren Früchtejoghurt machen. Einfach püriertes Obst unter den Naturjoghurt mischen - fertig". Wovon die Ernährungsmedizinerin dringend abrät, sind Fertigprodukte. Es sei immer gesünder, das Essen selbst zuzubereiten. Dann wisse man auch, was wirklich drinsteckt. evy

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort